Wie viele Stunden pro Woche investierst Du in Deinen Blog? Vermutlich kommt da einiges an Arbeitsaufwand zusammen. Themen überlegen, recherchieren, Artikel schreiben, Fotos bearbeiten, Netzwerke pflegen… Bloggen kostet – nicht zuletzt wegen der gestiegenen Ansprüche an Content und Optik – viel Zeit und Energie. Kein Wunder, dass vielen Bloggern irgendwann der Gedanke kommt, mit ihrem Projekt Geld zu verdienen. In diesem Beitrag geben wir Euch einen kompakten Überblick darüber, welche Geldquellen sich Blogger erschließen können.
Inhaltsverzeichnis:
Startvoraussetzungen
Eins vorweg: Wer ganz schnell ganz viel Geld verdienen möchte oder muss, der sollte sich nach anderen Möglichkeiten umsehen – denn Blogs sind alles andere als schnelle Cashcows. Im Gegenteil: Realistisch ist es, erst mal viel Geduld mitzubringen und nicht zu viel Bares zu erwarten. Oft bewegen sich die Einnahmen von Bloggern eher im Kleingeld-Bereich.
Doch was musst Du als Blogger bzw. was muss Dein Blog überhaupt mitbringen, um Geld einzubringen? Es gehören auf jeden Fall Disziplin, Wissen, ein gutes Thema, das Dich selber begeistert und eine Portion Glück dazu.
Wenn Du mit Deinem Blog ernsthafte Absichten in Richtung Geldverdienen hast, musst Du diesen Aspekt von Anfang an im Hinterkopf haben. Bei einem Hobbyblog ist es nicht weiter schlimm, wenn die Optik nach Kraut und Rüben wirkt und mal viele Texte auf einmal und dann keine mehr kommen. Ein Profi-Blog sollte dagegen einen entsprechend guten Auftritt haben und er sollte immer aktuell sein. Damit Du das schaffen kannst, solltest Du Dir für Deinen Blog ein Thema wählen, von dem Du weißt, dass Du Dich auch in vier Jahren noch gerne damit beschäftigen wirst und zu dem Du entsprechend viel zu sagen hast.
Womit wir bei der Disziplin wären: Ein Blog, das Geld einbringen soll, ist nicht mehr nur Spaß, sondern auch Arbeit. Und die muss gemacht werden, auch wenn Du Dich mal nicht so fühlst oder das Wetter draußen gerade so super ist.
Bleibt noch das Glück, das wie so oft im Leben auch bei Blogs über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann – manchen gelingt der eine Super-Beitrag, der etliche Male geteilt wird und der sie in der Szene berühmt macht. Andere schreiben Jahre vor sich hin ohne nennenswerte Resonanz. Das eine allgemeingültige Erfolgsrezept gibt es leider nicht…
Wie wichtig sind hohe Zugriffszahlen?
Im Zeitschriftenbereich bedeuten hohe Auflagezahlen hohe Anzeigenpreise und damit höhere Einnahmen. Bei Blogs sieht das etwas anders aus: Klar spielt der sogenannte Traffic eine wichtige Rolle, etwa wenn Du potenzielle Werbekunden überzeugen willst. Doch im Internet gibt es wesentlich mehr mögliche Einnahmequellen als herkömmliche Anzeigen. Und für manche Quellen ist es einfach wesentlich interessanter, wenn Du eine kleine, aber genau passende Zielgruppe ansprichst als wenn Du für „alle“ schreibst. Aber auch in diesen Nischenbereichen gilt natürlich: Der Blog, der mehr interessante Leser verzeichnet, wird vermutlich mehr Geld abwerfen.
Mögliche Einnahmequellen

Damit sind wir beim Kern des Themas – in einem kurzen Überblick zeigen wir, welche Arten von Verdienstmöglichkeiten es überhaupt gibt. Was davon für Dich und Deinen Blog passt, können wir Dir natürlich nicht sagen. Letztendlich hilft hier der Mut zum Experiment am besten – einfach diverse Dinge ausprobieren und abwarten, was passiert!
Der Klassiker: Werbeanzeigen
Diese Variante setzt voraus, dass Dein Blog bereits eine gewisse Größe mit einer entsprechenden Leserschaft hat. Tatsächlich kannst Du über selbst verkaufte Anzeigen auf Deiner Seite eine ganze Menge Geld einnehmen. Das Problem ist allerdings: Als Blogger hast Du keine Anzeigenabteilung hinter Dir, Du musst Dich also auch selbst um Werbekunden bemühen. Und leider warten die wenigsten Unternehmen darauf, dass Du Dich bei Ihnen meldest, damit sie bei Dir Werbung schalten können.
Effizienter ist es, auf Deiner Seite die Bereiche zu kennzeichnen, in denen Werbebanner geschaltet werden können. Dazu solltest Du einen Bereich auf Deiner Seite einrichten, in dem auf einen Blick alle Informationen zum Thema Werbung abrufbar sind. Wie viel kosten Anzeigen? Was hast Du Werbekunden zu bieten? Kurz: Warum sollte ich auf Deiner Seite Werbung schalten und was kostet mich das?
Eine Möglichkeit ist es auch, sogenannte Banner-Netzwerke zu nutzen – im Prinzip Internet-Marktplätze für Online-Werbung. Beispiele dafür sind adguru.de, adshopping.de oder adjet.de. Für große Blogs mit hohen Zugriffszahlen existieren auch spezielle Premium-Banner-Netzwerke, über die entsprechend lukrativere Werbeanfragen weitergegeben werden.
Wenn Ihr Euch jetzt fragt: Lohnt sich dieser Aufwand überhaupt für mich? Wie lege ich Preise fest? Und ab wann kommen Premium-Netzwerke in Frage? – Antworten darauf würden hier den Rahmen sprengen. Deshalb wird es dazu noch einen separaten Text mit vielen Tipps geben!
Pay per Click
Das bekannteste Beispiel für diese Art der Werbung ist definitiv Google-AdSense. Experten sprechen hier auch von „context-sensitiver Werbung“. Über ein kostenloses Programm kannst Du als Blogger vergleichsweise unkompliziert Anzeigen auf Deiner Webseite schalten – da es sich um context-sensitive Werbung handelt, sind die Anzeigen den Interessen Deines Publikums angepasst, verspricht zumindest Google. Geld gibt es, sobald einer Deiner Leser auf eine Anzeige klickt. Der Nachteil: Du hast es hier nicht wirklich in der Hand, welche Anzeigen auf Deiner Seite erscheinen. Denn was Deine Leserschaft interessiert, entscheidet Google, nicht Du… Allerdings lassen sich einige Werbekategorien auch für Eure Seite ausschließen.
Geschäftstüchtig: Artikel verkaufen
Bannerwerbung und Co. sind manchen Bloggern zu plakativ. Optisch weniger auffällig sind verkaufte Blogposts. Das bedeutet, dass Du einen Artikel über ein Produkt oder eine Dienstleistung schreibst und dafür von einem Unternehmen Geld bekommst. In den USA existiert diese Form der Blogfinanzierung bereits seit längerem. Bekannte Blogger haben dort oft feste Partner oder Sponsoren, mit denen sie ganze Artikelreihen konzipieren und diese dann in ihrem Blog deutlich gekennzeichnet präsentieren.

Häufig wird die Zusammenarbeit dort über große Agenturen angebahnt, die sich ausschließlich um sogenannte Bloggerrelations kümmern. In Deutschland gibt es ebenfalls erste Ansätze dazu, die meiner Beobachtung nach aber noch etwas stockend anlaufen. Eine Alternative dazu sind Marktplätze wie RankSider und Rankseller, auf denen Unternehmen ihre Aufträge ausschreiben und sich Blogger darum bewerben können, den Artikel zu schreiben.
Ein Problem bei verkauften Artikeln ist natürlich immer, dass die Glaubwürdigkeit als Blogger schnell darunter leiden kann. Entsprechend wichtig ist es, offen und transparent zu arbeiten. Außerdem sollte nur über Themen oder Produkte geschrieben werden, die zum Blog passen. Und: Verkaufte Inhalte sollten nur einen kleinen Teil Eures Contents ausmachen. Kein Nutzer hat Lust, sich von Werbeartikel zu Werbeartikel zu hangeln.
Immer beliebter: Affiliate Marketing

Eine stark wachsende Einkommensquelle für Blogger ist das sogenannte Affiliate Marketing. Bei diesen Partnerprogrammen empfehlt Ihr auf Eurem Blog bestimmte Produkte und erhaltet eine Provision, wenn Nutzer über den Link auf Eurem Blog auf die jeweilige Partnerseite kommen und dort den Artikel kaufen oder einen Vertrag abschließen. Euer Partner stellt Euch für das Affiliate Marketing in der Regel diverse Werbemittel zur Verfügung, vom allgemeinen Banner bis hin zu Einzeltitellinks.
Eines der weltweit größten und bekanntesten Partnerprogramme wird von Amazon betrieben. Der Internetriese ist aber nur einer von sehr, sehr vielen Anbietern. Affiliate Marketing wird quer durch alle Branchen angeboten. Entsprechend einfach ist es, einen auch thematisch passenden Partner für seinen Blog zu finden. Das ist beim Affiliate Marketing extrem wichtig, weil Vertrauen hier eine große Rolle spielt. Einen ersten Überblick über die diversen Möglichkeiten bieten Dir die Webseiten von Affiliate-Netzwerken wie zanox und affilinet.
Flattr
Bei Flattr handelt es sich um einen sogenannten Social-Payment-Service. Als Blogger platzierst Du auf Deiner Seite einen Flattr-Button. Nutzer zahlen hier monatlich eine feste Summe auf ein Konto ein und können dann – wenn ihnen ein Beitrag gefällt – auf Flattr-Buttons klicken, sofern diese auf einer Seite platziert sind. Für jeden Klick gibt es Geld für Dich, allerdings handelt es sich dabei oft nur um Cent-Beträge.
Wir haben weitere Paywall-Methoden für Euch unter die Lupe genommen. Nicht immer geht es dabei um Geld – aber lest selbst.
Indirekt Gewinn machen
Mit Werbung, bezahlten Posts etc. nimmst Du ganz unmittelbar Geld ein. Es gibt aber auch indirekte Gewinne, die Du durch einen Blog haben kannst – es gibt eine ganze Menge Leute, für die ist ihr Blog inzwischen eine optimale Plattform, um sich selbst zu vermarkten und darüber Aufträge an Land zu ziehen. Sprich: Hier zahlt sich das Bloggen über zwei Ecken aus – und das ist ja auch nicht zu verachten, oder?
Egal wie Du es angehst, ob Du mit Deinem Blog Geld verdienen möchtest oder einfach so zum Spaß Beiträge postest – wir von checkdomain wünsche Dir dabei viel Erfolg!
Neue Blogs werden inzwischen oft von vornherein als Projekte geplant, die sich zumindest zu einem lukrativen Nebenjob entwickeln sollen. Das klappt natürlich nicht immer und nach wie vor können die wenigsten Blogger allein vom Bloggen leben. Doch einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Die Direktvermarktung von Werbeplätzen ist alles andere als einfach und erfordert viel Organisationsgeschick. Falls Dir das zu mühsam oder zu kompliziert ist, sind Internet-Marktplätze wie AdShopping oder AdScale vielleicht eine Hilfe, über die Du deine Werbeplätze anbieten kannst. Allerdings geht hier natürlich wieder eine ganze Menge vom Erlös an den Zwischenhändler.
Bloggen gegen Bares?
Die Professionalisierung von Blogs ist bereits seit Jahren ein Thema, wie zum Beispiel dieser Beitrag von Stefan Niggemeier zeigt. Während es für die eine Seite völlig in Ordnung beziehungsweise gar keine Frage ist, dass Blogger für ihre Arbeit Geld bekommen sollten, bedeutet diese Entwicklung für die andere Seite den Ausverkauf der Blogosphäre. Pragmatiker treffen auf Idealisten.
Fakt ist, dass trotz der schon lange geführten Diskussion die allermeisten Blogs im (deutschsprachigen) Bereich noch immer reine Liebhaber-Projekte sind. Die Zahl der Blogs, die genug abwerfen, dass ihre Macher davon leben können, ist dagegen nach wie vor sehr übersichtlich. Fakt ist aber auch, dass der Aufwand für ein erfolgreich betriebenes Blog in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen ist, dass Blogger (vermutlich auch durch diese Entwicklung) ernster genommen werden und natürlich auch bei vielen entsprechende Begehrlichkeiten wachsen.
Nicht zuletzt ist da der Blick über den großen Teich: In den USA lässt sich mit dem Bloggen schon seit längerem gutes Geld verdienen. Werbung ist ebenso normal wie die Kooperation mit Unternehmen für einzelne Blogposts oder ganze Serien. Anstössig findet das dort offenbar niemand. Vielleicht auch, weil die Blogger sehr offen mit der Tatsache umgehen, dass zum Beispiel ein Beitrag gesponsert wurde. Als Nutzer kann ich aus so etwas meine eigenen Schlüsse ziehen, während ich hierzulande bei etlichen Blogposts oft nur vermuten kann, dass ein Sponsoring dahintersteckt.
Ehrlichkeit währt am längsten

Foto: panthermedia.net /
Darius La.
Ich weiß nicht, wie es Euch mit dieser Form von Schleichwerbung geht – mich nervt sie. Dieses versteckte Unterjubeln von Reklame macht mich sauer, weil es mir das Gefühl vermittelt: Da will mich ein Blogger für dumm verkaufen. Wenn Werbung dagegen als Werbung gekennzeichnet ist, kann ich damit – sofern der Blog nicht nur noch daraus besteht – gut damit leben. Wieso sollte jemand, der jeden Tag ein paar Stunden Arbeit in seine Seite investiert, nicht auch etwas dafür bekommen?
Ich finde es gut, wenn Blogger genügend Rückgrat besitzen, um sich nicht mit irgendwelchen Reichweiten-Versprechen, Umsonst-Reisen oder Gutscheinen abspeisen zu lassen, sondern ganz klar sagen, dass Werbung auf ihrem Blog etwas kostet. Anzeigen in den klassischen Medien gibt es schließlich auch nicht umsonst. Und offenbar scheinen Blogs als Marketing-Plattform ja zu funktionieren, sonst würden Unternehmen nicht so aktiv auf Blogger zugehen. Oder um es mit der Bloggerin Ninia Lagrande zu sagen: Reichweite bezahlt keine Miete.
Umgekehrt erwarte ich dann aber auch, dass sich Blogger an die professionellen Spielregeln halten und genau wie jede Zeitschrift oder Zeitung Werbung auch als solche kennzeichnen. Das ist eigentlich sowieso Pflicht (dazu gleich mehr), an die sich aber nur wenige halten.
Gibt es einen Bloggerkodex?
Solange, wie über die Professionalisierung der Bloggerszene diskutiert wird, solange wird bereits über einen sogenannten Bloggerkodex gesprochen – also Verhaltensregeln für Blogger im Umgang mit Unternehmen beziehungsweise Agenturen und mit Werbung/Sponsoring. Weit gekommen ist die Blogosphäre allerdings noch nicht. Lediglich die Reiseblogger haben sich mittlerweile einen eigenen Kodex gegeben – mehrere 100 Blogger befolgen diese „gemeinsamen ethischen Grundlagen“ freiwillig.
Hintergrund des Reiseblogger-Kodexes ist, dass „jeder Reiseblogger auch ein Stückchen für die anderen“ stehe: „Jede gute und schlechte Erfahrung mit ihm wird in der öffentlichen Wahrnehmung auf uns alle übertragen. Das gilt zum einen für den Leser/Nutzer, der ernstgenommen werden muss; beispielsweise durch die klare Unterscheidung von bezahltem und unbezahltem Content. Dies gilt auch für den Kontakt mit der Tourismuswirtschaft und anderen möglichen Partnern, mit denen ein professioneller Umgang wichtig ist.“
Abseits des Reisebereichs macht sich momentan noch jeder Blogger seine Regeln selbst. Lediglich auf der Gegenseite gibt es seit Anfang 2014 einen Versuch, die Blogger-Relations in geregelte Bahnen zu leiten. Eine große Hamburger PR-Agentur hat im Februar ihre Grundsätze für die Kooperation mit Bloggern veröffentlicht. Die Reaktionen auf diesen Schritt waren überwiegend positiv.
Müssen Blogger Werbung kennzeichnen?
„Gesucht: Blogger, die über Produkt XY berichten. Der Blogpost darf nicht als Werbung gekennzeichnet sein“: Solche Anfragen finden sich in den einschlägigen Blogpost-Börsen haufenweise. Für manchen Blogger ist das ein leicht verdientes Zubrot. Der Haken an der Sache: Mit solchen Beiträgen wird nicht nur schnell das Vertrauen der Nutzer verspielt – es kann auch zu einer Abmahnung kommen. Denn laut dem für Blogs geltenden Telemediengesetz muss „kommerzielle Kommunikation“ als solche gekennzeichnet sein.
Umgekehrt verbietet das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb Unternehmen, redaktionelle Inhalte zu Zwecken der Verkaufsförderung „entgeltlich zu platzieren“ beziehungsweise Werbung als Information zu tarnen. Die Realität ist eine ganz andere, wie der Blick in die Blogwelt zeigt. Trotzdem solltet Ihr darauf achten, redaktionelle Beiträge und Werbung möglichst klar voneinander zu trennen.
Wenn Ihr lediglich mit Werbebannern arbeitet, habt Ihr es übrigens ein wenig einfacher: Bei dieser Werbeform gehen Gerichte inzwischen davon aus, dass Verbrauchern auf den ersten Blick klar ist, dass es sich um Werbung handelt – eine Extra-Kennzeichnung ist deshalb nicht unbedingt nötig.
Wichtig: Egal mit welcher Form von Werbung Ihr Einnahmen generiert – für alle Vergütungen müsst Ihr Steuern bezahlen. Auch die Annahme von Geschenken, Reiseeinladungen oder Produkten für Verlosungen ist für Euch unter Umständen nicht kostenlos – sprecht mit einem Experten darüber, bevor Ihr am Ende auf der Rechnung sitzen bleibt!
Geld verdienen – und sich trotzdem nicht ausverkaufen
„Wenn ich von Firma A Geld für eine Artikelserie bekommen, wenn Firma C mich auf eine Produktpräsentation einlädt und Firma X mir tolle Gadgets schickt, kann ich doch nichts Kritisches über diese Unternehmen schreiben“: Auf manchen Blogs kann man die Schere im Kopf des Bloggers beim Lesen ganz deutlich vor sich sehen. Da werden Veranstaltungen und Produkte in den Himmel gelobt, alles ist toll, alles ist nett. Wenn sich solche Beiträge auf einem Blog häufen, fliegt er bei mir aus der Leseliste. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Und ich schätze, dass es etlichen anderen Leuten ebenso geht.
Mit Sicherheit gibt es Unternehmen, die Blogger damit unter Druck setzen, sie nicht mehr einzuladen, wenn sie etwas Negatives schreiben. Die Frage ist in solchen Fällen aber doch: Will ich mit diesen Unternehmen überhaupt zusammenarbeiten? Wenn Euch an der Kooperation wirklich gelegen ist, etwa weil sie inhaltlich so gut zu Eurem Blog passt oder sie Euch die nächsten zwei Monate die Miete zahlt: Macht den Rücken gerade und sprecht mit den Verantwortlichen darüber, dass Ihr allen Beteiligten mit einem ehrlichen Beitrag auf lange Sicht den größeren Gefallen tut. Ihr bewahrt Euer Gesicht als Blogger, der Nutzer bekommt eine echte Info und das Unternehmen sammelt Bonuspunkte, weil es negative Berichterstattung akzeptiert.
Und: Gebt Euren guten Bloggernamen, den Ihr Euch über Jahre erarbeitet habt, nicht für alles und nicht für Kleingeld her. Wenn Ihr mit Unternehmen kooperiert, sucht Euch die heraus, die zu Eurem Blog passen. Sollte diese nicht auf Euch zukommen, könnt auch Ihr den ersten Schritt machen – fragen kostet nichts außer etwas Überwindung. Und diesen Mut zu fassen ist auf jeden Fall besser als irgendwelche an den Haaren herbeigezogene Geschichten, nur um einen verkauften Blogpost mehr schlecht als recht zu tarnen.
Noch mehr Geldquellen: Linkverkauf und eigene E-Books
Kurz angerissen kommen hier noch ein paar Möglichkeiten, um als Blogger Geld zu verdienen:
- Linkverkauf: Der Verkauf von Links ist sehr einfach und kann sehr lukrativ sein, ist aber nicht ganz koscher. Sprich: Google sieht es nicht gerne. Attraktiv wird Euer Blog dafür zudem erst, wenn er gut etabliert ist und zahlreiche Nutzer hat.
- E-Books erstellen und verkaufen: Wenn Ihr für Euren Blog ohnehin häufig Tutorials erstellt, die Eure Nutzer kostenlos verwenden dürfen, solltet Ihr darüber nachdenken, Eure Expertenkenntnisse in ein Buch zu verpacken, dieses ansprechend zu gestalten und dann als E-Book zu verkaufen. Ein gut gemachtes E-Book verkauft sich oft über Jahre und kann damit zu einer langfristigen Einnahmequelle werden.
- Seminare und Workshops veranstalten: Ob Grafiker, DIY-Expertin oder Hunde-Fachmann – wer über seinen Blog eine große Zahl an Fans gesammelt hat, kann sich überlegen, sein Wissen als Experte auch „live“ an seine Nutzer weiterzugeben. Das funktioniert zum Beispiel über Online-Seminare, aber auch vor Ort bei Workshops.
Kassensturz: Was passt zu meinem Blog?
Beim Thema Geldverdienen mit dem eigenen Blog gibt es leider kein Patentrezept. Was beim einen super funktioniert, kann beim anderen ein totaler Flop sein. Dazu kommt, dass ein Blog immer auch eine persönliche Sache ist und man sich deshalb mit der Einkommensquelle wohl fühlen sollte. In den kommenden Wochen gehen wir detailliert auf die verschiedenen Möglichkeiten ein:
- Welche Voraussetzungen muss mein Blog mitbringen, damit ich mit ihm Geld verdienen kann?
- Welche Preise kann ich für Werbung auf meinem Blog verlangen?
- Wie komme ich an Werbekunden heran und halte sie langfristig?
- Wie gehen Blogger professionell mit Anfragen von Unternehmen um?
- Was gehört alles in ein ansprechendes Mediakit?
- Wie funktionieren Rankseller und Co.?
- Die bekanntesten Affiliate-Programme: Wie werde ich zum Partner und auf was muss ich dabei achten?
Wie immer freuen wir uns, wenn Ihr uns von Euren Erfahrungen berichtet. Was klappt bei Euch? Von was würdet Ihr lieber die Finger lassen? Oder lehnt Ihr Werbung in Blogs grundsätzlich ab? Wir sind gespannt auf Eure Kommentare.