Gemütlich auf dem heimischen Sofa über seine Lieblingsthemen schreiben und damit Geld verdienen? Vielleicht sogar irgendwann ganz davon leben können? Mancher Blogger in spe verspricht sich viel Geld für wenig Arbeit. Doch die Realität sieht anders aus. Klar gibt es vor allem in den USA erfolgreiche Blogger, die ihr Projekt zu einem richtigen Unternehmen ausgebaut haben. Und auch hierzulande gibt es einige, die vom Bloggen leben können. Dahinter stecken aber immer viel Fleiß, Ausdauer, große Disziplin und eine kluge Strategie. Ein Blog, der Geld einbringen soll, muss von Anfang entsprechend geplant werden. Wie das funktioniert, erfährst Du in diesem Text – ohne Anspruch darauf, dass wir das Patentrezept für die erfolgreiche Blogplanung entdeckt haben.
Inhaltsverzeichnis:
Mein Blog – mein Unternehmen
Möchtest Du mit Deinem Blog Geld verdienen, ist das nicht viel anders als ein „echtes“ Unternehmen zu starten. Du musst Dir konkrete Ziele setzen, den Weg dorthin planen und realistisch einschätzen, ob Du dieser Aufgabe gewachsen bist. Von Anfang an muss Dir dabei klar sein, dass Dir das Bloggen zwar Spaß machen soll, es aber nicht ums Schreiben nach Lust und Laune geht.
Um mit Deinem Blog finanziell erfolgreich zu sein, musst Du regelmäßig neuen Content liefern, Deinen Blog immer weiter entwickeln und Dich darüber hinaus noch um geschäftliche Belange kümmern. Das fängt bei der Vermarktung Deines Blogs an und hört bei der korrekten steuerlichen Abrechnung Deiner Einnahmen noch lange nicht auf.
Mitbringen solltest Du also:
- Geschäftssinn und keine Angst vor Papierkram
- Genügend Zeit
- Durchhaltevermögen
- Viel Spaß am Schreiben und Fotografieren sowie Interesse für Dein Thema
Welche Themen bringen Geld?

Es ist naheliegend, über die Themen zu bloggen, die einem persönlich naheliegen. Dieser persönliche Bezug unterscheidet Blogs ja auch von anderen Medien. Mittlerweile entfernen sich aber immer mehr Blogger von diesem Ansatz. Schlicht und einfach, weil sich nicht mit jedem Lieblingsthema auch Geld verdienen lässt. Für die Planung eines profitablen Blogs steht deshalb die Suche nach einem Themengebiet, das sich gut vermarkten lässt, ganz oben auf der to-do-Liste.
Dabei solltest Du unter anderem auf folgende Kriterien achten:
- Wer ist meine Zielgruppe? (Gilt diese Zielgruppe als kaufkräftig und ist damit interessant für die Werbung? Ist die Zielgruppe überhaupt groß genug?)
- Wie sieht es mit den Einnahmequellen für meinen Blog aus? (Bannerwerbung, Vermarktungsagenturen, Sponsoren)
- Welche Unternehmen sind in diesem Themenbereich aktiv?
- Welche Preise kann ich in meinem Themenbereich für Bannerwerbung oder gesponserte Beiträge veranschlagen?
Grundsätzlich gilt die Regel: Ein erfolgreicher Blog braucht viel Traffic. Den gibt es nur, wenn das Thema viele Menschen interessiert. Tools wie Google Suggest und der Keyword-Planer helfen Dir bei der entsprechenden Recherche und machen es Dir leichter, Deine Ideen in die richtigen Bahnen zu lenken. Sie zeigen Dir unter anderem an, welche Fragen im Zusammenhang mit gewählten Keywords am häufigsten von Nutzern eingegeben werden, wie hoch die Anzahl der Suchanfragen ist und welche Trends sich für ein Suchwort abzeichnen. Wie das im Detail funktioniert, zeigt Dir dieser Beitrag zur Blogthemen-Findung.
Wie groß ist die Konkurrenz?
Dich auf ein Thema mit einem hohen Suchvolumen zu konzentrieren hilft wenig, wenn es schon unzählige andere Blogs mit dem gleichen Schwerpunkt gibt. Du musst dann gegen hunderte oder tausende anderer Autoren anbloggen, die schon wesentlich länger im Geschäft sind und entsprechend weit vorne in den Trefferlisten der Suchmaschinen landen. Genau das wollen Werbekunden und Sponsoren. Wer weit hinten rangiert, bekommt vom Werbekuchen höchstens ein paar Krümel ab – und auch das nur mit viel Glück.
Erfolgsversprechender sind Themengebiete mit niedriger oder mittlerer Konkurrenz, die aber dennoch eine vergleichsweise große und attraktive Zielgruppe ansprechen. So wie in einer Straße durchaus drei Schuhgeschäfte nebeneinander existieren können, wenn jedes ein ganz eigenes Profil hat und eine andere Zielgruppe anspricht, kann das auch bei Blogs funktionieren. Es kommt auf den eigenen Dreh, den besonderen Stil und den Blick für die Lücke an.
Wie wichtig ist das Marketing?

Bloggen allein reicht mittlerweile nicht mehr aus, um neue Leser, Werbeanzeigen und Sponsoren zu gewinnen. Die Vermarktung des Blogs ist heute ein fester Bestandteil des Bloggeralltags. Dazu gehört auf jeden Fall:
- Suchmaschinenoptimierung (SEO)
- Social Media-Nutzung (Facebook, Twitter, Pinterest etc.)
- Networking (Kommentieren auf anderen Blogs, Teilnahme an Bloggerveranstaltungen, Beteiligung an Blogger-Wettbewerben, Gastbeiträge)
Was sind meine Ziele?
Klingt nach viel Arbeit und Aufwand? Ist es auch. Ein profitabler Blog ist nicht mit zwei bis drei Stunden Arbeit in der Woche zu stemmen. Er erfordert, sich für einen längeren Zeitraum vom Feierabend und eventuell auch dem Wochenende zu verabschieden.
Das ist in Ordnung, wenn am Ende Deine Bilanz stimmt – egal, ob es Dir um den Spaß oder das Geld geht. Du solltest deshalb regelmäßig analysieren, ob alles so läuft, wie Du es geplant hast. Hast Du Deine konkreten Ziele erreicht? Steht der Aufwand im Verhältnis zum Ertrag?
Falls nicht, musst Du nachbessern oder Dich neu ausrichten. Auch hier hilft es, die gängigen Analyse- und Statistik-Tools zu nutzen, um zum Beispiel die Werbeeinnahmen zu erhöhen oder um attraktiver für Sponsoren zu werden.
Ohnehin ist ein Blog keine statische Angelegenheit. Um attraktiv zu bleiben, musst Du ihn laufend weiterentwickeln. Dazu gehört neben einem zeitgemäßen Layout und dem Aufgreifen von aktuellen Themen beim Content auch das Ausprobieren neuer Dinge. Das können Video-Tutorials ebenso sein wie neue Werbeformen.
Mut zum Start
Du hast eine supertolle Idee, aber leider gerade keine Zeit, diese umzusetzen – und dann kommt Dir jemand anders damit zuvor: Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Kann natürlich auch beim Bloggen passieren. Deshalb zum Schluss der Tipp: Planung ist wichtig, aber auch nicht alles. Ebenso wenig wie Perfektion. Letztendlich geht es einfach darum, irgendwann loszulegen, Dinge auszuprobieren, falls nötig den Kurs zu korrigieren und Geduld zu haben.
Fernsehsender schmeißen heute zwar Serien, die nicht die erhoffte Quote erzielen, schon nach der ersten Folge aus dem Programm. Als Blogger solltest Du Dir aber viel, viel mehr Zeit geben, wenn Du schwarze Zahlen schreiben willst. Einen Blog profitabel zu machen, ist eine langfristige Sache. Als bloggender Unternehmer musst Du damit rechnen, dass nicht immer alles rundläuft. Nimm Rückschläge als Chance, etwas daraus zu lernen, den Blog zu optimieren und Dich selber weiterzuentwickeln.