In den vergangenen Wochen haben wir Euch hier im Blog mit xt:Commerce, PrestaShop, Magento und Oxid eShop vier ganz unterschiedliche Shop-Systeme vorgestellt. Heute ist Abrechnen angesagt – wir ziehen eine kurze Bilanz, welches Shopsystem für wen geeignet ist.
Zum Einstieg in unser Fazit hier aber erst einmal ein paar grundsätzliche Punkte, die Ihr vor der Entscheidung für ein System unbedingt im Blick haben solltet:
Inhaltsverzeichnis:
Support-Möglichkeiten
In der Regel gibt es hier zwei Varianten. Auf der einen Seite könnt Ihr auf den – normalerweise kostenpflichtigen – Support durch den Software-Anbieter beziehungsweise auf Unterstützung durch spezialisierte Agenturen setzen. Günstiger geht es mit Support durch die Community. Das funktioniert aber nur, wenn Ihr technisch fit seid und die Community entsprechend groß und lebendig. Gut zu wissen: Je größer und aktiver die Community, desto größer sind auch die Chancen, dass die Software weiter optimiert wird und Euch das Shopsystem lange erhalten bleibt.
Shop-Architektur
Hier zählt vor allem, dass die Architektur sauber ist. Erweiterungen müssen einfach vorgenommen werden können, ohne das Ihr selbst oder ein Programmierer an den Quellcode ran muss. Die Folge solcher Eingriffe kann sein, dass Updates schwierig bis unmöglich werden. Und ein Shop ohne Update-Möglichkeiten wird sehr schnell zum Auslaufmodell.
Voraussichtlicher Bedarf
Okay, Zukunftsplanung ist immer so eine Sache. Wer weiß schon genau, wie die Dinge sich entwickeln werden? Trotzdem solltest Du Dir auf jeden Fall Gedanken darüber machen, welche realistischen Ziele Du mit Deinem Shop mittel- und langfristig anstrebst und Deine Wahl daran ausrichten. Denn zu groß geplante Lösungen sind genauso blöd wie Systeme, die dem Wachstum Deines Projekts schnell Grenzen setzen. In beiden Fällen heißt das letztendlich: Du zahlst drauf. Berechne also – so gut wie möglich – das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Beschäftige Dich mit benötigten Schnittstellen, von E-Payment-Anbietern (brauchen heute alle Shops) bis zur Anbindung an Warenwirtschaftssysteme (brauchst Du nur, wenn Du Deinen Laden wirklich eine deutliche Nummer größer planst).
Budget
Hier geht es einerseits um Zeit, andererseits um Geld. Und beides hängst wie so oft im Leben zusammen. Denn wer nur ein kleines finanzielles Budget hat, für den sind Open-Source-Lösungen mit Community-Unterstützung natürlich die günstigere Variante. Aber: Es ist viel Selbermachen und Anpassen an die eigenen Bedürfnisse gefragt. Das kann dauern und geht entsprechend von Deinem Zeitbudget ab. Der Aufwand steigt, je komplexer das Projekt angelegt wird. Wer mehr Geld zur Verfügung hat, kann entsprechend dicker ins Geschäft einsteigen und sich die benötigte Hilfe einkaufen. Wichtig: Informiere Dich immer vorab, was an Kosten und Zeitaufwand auf Dich zukommt – nimm Dir dafür unbedingt genügend Zeit.
Die Bilanz: Lösungen im Vergleich
Mit PrestaShop und xt:Commerce haben wir zwei Lösungen vorgestellt, die Ihr als Checkdomain-Kunden über den Software-Installer ganz einfach herunterladen könnt. Beide sind auch für kleinere Shops geeignet, sind dabei aber absolut professionelle Lösungen (klar, sonst würde es die ja auch nicht bei uns zum Download geben). Die Ansprüche an die Hardware halten sich in angenehmen Grenzen.
Vom Handling her bevorzugen viele Shopbetreiber inzwischen PrestaShop, aber xt:Commerce hat natürlich auch seine Vorzüge. Beide Lösungen bieten damit einen vergleichsweisen schnellen, unkomplizierten Start in den E-Commerce, speziell wenn Ihr Euch auf den deutschen bzw. europäischen Markt konzentriert.
Wollt Ihr global tätig werden, hat Magento zumindest noch am meisten zu bieten. Magento ist ganz klar international ausgerichtet. Dabei sollte Shop-Betreibern in spe aber eines klar sein: Magento stellt enorme Anforderungen an die Hardware, an die Einarbeitung in die Software, die Pflege des Systems und letztlich an das eigene Budget. Für kleine Shops ist das zu aufwendig, sie sind mit anderen Systemen besser beraten. Dazu kommt, dass Ihr Euch bei begrenztem Budget auf die Standard-Features begrenzen müsstet, was zu Lasten der Individualität Eures Shops geht. Magento ist damit eine gute Lösung für den Mittelstand mit Tendenz nach oben. Bei kleinen E-Commerce-Projekten seid Ihr mit PrestaShop und Co. schneller und günstiger am Start.
Oxid eShop ist noch eine Shop-Software, die sich vor allem im deutschsprachigen Raum findet. Das liegt aber nicht an der Qualität und den Funktionen, sondern vor allem an der späten Öffnung hin zu Open Source und zu einer internationaleren Ausrichtung. Community, Funktionen und Erweiterungen wachsen und machen die Software somit auch für größere Projekte mit internationaler Ausrichtung interessant.
Was Oxid im Vergleich zu Magento noch sehr attraktiv macht, sind die wesentlich geringeren Anforderungen an die Hardware. Oxid basiert auf PHP und MySQL und kommt beim Hosting mit vergleichsweise geringen Kapazitäten aus – das spart natürlich auch Kosten.
Letztendlich ist es natürlich wie so oft im Leben: Jedes Programm hat seine Stärken und seine Schwächen. Und jeder Nutzer und Shopbetreiber seine Vorlieben und Abneigungen. Wir können Euch deshalb zum Schluss eigentlich nur noch den Tipp mit auf den Weg geben, Euch vorab genau zu informieren, Euren Shop gut zu planen und darauf zu achten, womit Ihr am besten zurecht kommt.