Von der Theorie endlich, endlich in die Praxis: Nachdem zu den organisatorischen und rechtlichen Grundlagen das Wesentliche gesagt ist, geht es in Teil 3 unserer kleinen Newsletter-Serie heute an die konkrete Umsetzung. Wir beschäftigen uns mit den inhaltlichen und gestalterischen Aspekten eines Newsletters.
Inhaltsverzeichnis:
Gutes Werkzeug – gute Arbeit
Gerade wer ein neues Business startet, muss in der Regel sehr auf den Euro achten. Denn eine Gründung bedeutet immer, erstmal investieren zu müssen, bevor es (hoffentlich) in die Gewinnzone geht. Insofern ist es natürlich verständlich, wenn neue oder kleine Unternehmer erst einmal den Gedanken haben: „Meinen Newsletter verschicke ich ganz einfach selbst per Mail“. Denn das kostet außer viel Zeit erst einmal so gut wie nichts. Wie gesagt, das ist verständlich – führt aber trotzdem nicht wirklich weiter. Es führt kein Weg daran vorbei: Wer Marketing per Newsletter betreiben will, benötigt eine spezielle Software, die je nach Deinem Bedarf über eine Reihe spezieller Funktionen verfügen muss.
Es gibt eine sehr große Anzahl an verschiedenen Produkten und aufgrund der individuellen Anforderungen ist es nicht sinnvoll, ein spezielles Angebot für jeden Nutzer zu empfehlen. Hinzu kommt, dass die Infrastruktur der Angebote weit auseinander gehen. Auch Vorlieben und finanzielle Mittel der Nutzer sind hier entscheidend für die richtige Auswahl. Von der Software auf Deinem Rechner über onlinebasierte Mailprodukte bis hin zur kompletten Auslagerung des Newsletterversands ist die Spannbreite der Angebote recht vielfältig.
Einzelne Funktionsmerkmale sollten allerdings auf jeden Fall bei dem Programm Deiner Wahl vorhanden sein – und diese Features sind auch die besten Anhaltspunkte, um Dich bei der Auswahl Deines Produktes leichter zu orientieren.
Die richtige Ansprache
Der erste Grund dafür, warum sich ein gewöhnliches Mailprogramm nicht für den Versand von E-Mail-Newslettern eignet, ist die fehlende Möglichkeit der Personalisierung des Schreibens an mehrere Personen. Sicherlich ist es eine Geschmacksfrage, ob der Empfänger Deiner Werbe-Mail mit seinem Namen angesprochen werden muss oder nicht. Andererseits sollte Deine Software grundsätzlich diese Funktion beinhalten, damit Du bei Bedarf auf veränderte Anforderungen reagieren kannst.
Eine gute Verwaltung
Beim Versand eines Newsletters ist Dein wichtigstes Gut, dass Du einen Adressen-Pool besitzt. Gute Mail-Adressen, von interessierten Kunden und somit potentiellen Käufern sind das A und O in diesem Geschäft. Damit sollte das Newsletter-Mailprogramm Deiner Wahl sorgsam und effektiv umgehen. Das heißt, dass zum Beispiel eine Segmentierung der Adressen möglich sein sollte, damit Du bestimmte Angebote auch nur einem bestimmten Teil deiner Kunden zukommen lassen kannst (Stammkunden, Neukunden etc.).
Es sollte bei der Aufnahme der Adressen über das rechtlich sichere Double-Opt-In verfahren verfügen, das ich Dir bereits im zweiten Teil vorgestellt habe. Und auch die Kündigung des Abonnements muss Dein Programm perfekt managen. Für einen reibungslosen Ablauf muss die Adress-Löschung einfach über den letzten Newsletter erfolgen und auch sicher durchgeführt werden.
Perfektes Aussehen
Im Zeitalter von HTML5 und CSS3 ist ein reiner Text-Newsletter ganz sicher nicht die perfekte Kundenansprache. Deshalb ist es zu empfehlen, eine Software zu kaufen, die über die Möglichkeit der Nutzung von Templates und Vorlagen verfügt. Nichtsdestotrotz muss das Programm Deiner Wahl auch so flexibel sein, dass es wahlweise die Newsletter dem Empfänger mühelos als HTML oder als reine Textmail darstellen kann.
Gutes Benehmen kommt an
Der größte Feind von gutem Mail-Marketing ist der Spam. Mehr als 80 Prozent des gesamten Mailaufkommens sind Mails zum Thema Viagra, einer Erbschaft im Kongo, die hundertprozentige Chance, ein iPad zu gewinnen oder ähnliche dubiose Angebote. Aus diesem Grund gibt es Spamfilter, die ungewollte elektronische Post, aber leider auch so manchen gern gelesenen Newsletter aus dem Postfach filtern. Um hier auf der sicheren Seite zu stehen, achte darauf, dass die gewählte Software über ein Whitelisting verfügt, das die verschickten Mailings als unbedenklich ausweist.
Immer den Überblick behalten
Wenn die Empfänger Deinen Newsletter erhalten, heißt das noch lange nicht, dass Deine Inhalte auch wirklich bei ihm ankommen. Der Versand einer Mail ist zwar einerseits sehr einfach, andererseits bedeutet das nicht, dass tatsächlich jede Werbe-Mail komplett gelesen wird, dass alle integrierten Links zu aufwändig gestalteten Landingpages auch genutzt werden, ja es ist noch nicht einmal sicher, dass der Newsletter überhaupt geöffnet wird.
Aus diesem Grund ist es wichtig, den Inhalt und das Design deiner Aussendung so effektiv wie möglich zu gestalten. Und um prüfen zu können, wie gut Deine Mails beim Empfänger ankommen, gibt es Test-Tools, die genaue Auskunft über den Erfolg oder Misserfolg Deiner Werbebotschaft geben können. Sie dokumentieren, welche Links genutzt wurden, welche nicht und ob eine Mail überhaupt geöffnet wurde.
Ein komfortables Newsletter-Mail-Programm verfügt über eine Art Preview-Aussendung, bei der nur ein kleiner Teil der Adressliste mit verschiedenen Test-Mails beschickt wird. Anhand der Testergebnisse kannst Du sehen, welche Variante die erfolgreichste ist und somit deinen Komplettversand noch einmal optimieren.
Doch nicht nur die Software ist entscheidend für Erfolg und Misserfolg eines Newsletters. Auch Du kannst selbst dazu beitragen, dass Deine Werbung ihren Weg zum Kunden findet.
Mehr ist manchmal weniger
Ein entscheidender Faktor im Newsletter-Business ist die Frequenz, mit der die Empfänger beschickt werden. Sicherlich kannst Du ihnen jeden Tag ein neues Angebot unterbreiten. Es ist jedoch anzunehmen, dass bei einem solchen Informations-Stakkato die Abmelderate extrem nach oben schnellt. Darüber sollte Dir Deine Software ebenfalls Auskunft geben, indem sie im Fall einer Kündigung eine kurze Abfrage nach den Gründen bietet. Gerade die Unzufriedenen können Dir wertvolle Hinweise zur Qualität Deines Versandes geben.
Ein guter Einstieg zählt
Mehrere Erhebungen haben gezeigt, dass die Betreffzeile ein wichtiger Erfolgsbringer sein kann. Sie ist die erste Ansprache an Deine Adressaten und entscheidet bei vielen Lesern darüber, ob sie die Mail überhaupt öffnen oder direkt in den Papierkorb verschieben. Dabei fand man heraus, dass nicht die Länge entscheidend ist, sondern die Qualität der Betreffzeile. In diesen knapp 40 Zeichen Text sollte der Empfänger möglichst neugierig auf den Inhalt der Mail gemacht werden. Wie gesagt ist hierfür eine Test-Mail sicherlich aufschlussreich.
Unterhaltung schadet nie
Eine Fernsehserie, eine Zeitschrift, ein Blog und eben auch ein Newsletter wollen regelmäßig gelesen werden und müssen somit dem Publikum immer wieder einen Anreiz bieten, sich damit auseinander zu setzen. Neben all den Informationen, die durch die verschiedenen Medien transportiert werden, ist dabei auch der Faktor „Unterhaltung“ entscheidend. Ein gut geschriebener Text stellt für den Leser auch einen Mehrwert dar, den er gerne konsumiert. Deshalb sollte Dein Newsletter auch textlich ansprechend herüber kommen.
Das bedeutet nicht unbedingt, dass er immer witzig oder voller Pointen und Bonmots stecken muss. Aber überlege Dir, wie Du Dein Publikum ansprechen willst. Entwickle einen Sprachstil, den der Leser mit Deinem Newsletter verknüpft und der Deine Werbebotschaft nicht zu einer langweiligen Bleiwüste verkommen lässt. So erhält er nebenbei auch einen Wiedererkennungswert.
Und los geht’s
Jetzt müsstest Du eigentlich gut gerüstet sein für Deine Werbe-Mailings. Die wichtigsten grundlegenden Fakten sind Dir bekannt und die ersten Hürden kannst Du mit diesen Tipps sicher und entspannt meistern.
Bevor es losgeht noch ein letzter Tipp: Denke immer daran, dass ein Newsletter ein Dialog mit Deinem Kunden darstellt. Deshalb solltest Du immer überprüfen, wie Deine Mails ankommen und ob sie Dir den gewünschten Erfolg bringen. Überzeuge Deine Leser einerseits durch verlässliche Qualität und bleibe trotzdem flexibel und aufmerksam für die Bedürfnisse Deiner Leser. Die besten Tipps bekommst Du immer noch aus der Praxis. Und: Nicht an Fehlschlägen verzweifeln. Erfolg stellt sich selten über Nacht ein. Und: Fehler sind ärgerlich – aber zumindest kann man in der Regel etwas aus ihnen lernen.