Webshop-ABC: Optimal ins Bild gesetzt – Fotos für den Online-Shop

Bei einem Einkaufsbummel ist das Betrachten  schön gestalteter Schaufensterauslagen ebenso wichtig wie das Shoppen selbst – wer sein Geld für ein Produkt ausgeben soll, möchte dafür auch optisch etwas geboten bekommen. Das gilt im besonderen Maße für einen Webshop, in dem die Ware vor dem Kauf nicht in die Hand genommen und ausgiebig geprüft werden kann. Deshalb beschäftigen wir uns im dritten Teil des Webshop-ABCs mit dem Bildmaterial für Deinen Online-Laden. Was musst Du bei den Bildern beachten und welche technischen Überlegungen solltest Du anstellen?

Woher die Bilder nehmen?

Die erste Frage, die es zu klären gibt, ist die der Bildquelle. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Komme niemals auf die Idee, Bilder aus anderen Shops zu laden und für den eigenen Verkauf einzusetzen. Das ist einerseits rechtlich sehr prekär und kann zu einer teuren Abmahnung führen.

Andererseits hatten wir ja bereits beim Kapitel Gestaltung angesprochen, dass es wichtig ist, sein eigenes unverkennbares Design zu entwickeln. Das betrifft auch die Bilder. Wenn Du Produkte verkaufst, die es in vielen anderen Webshops auch gibt, wäre es gut, wenn sie bei Dir eine eigene Perspektive bekämen.

Gehen wir zunächst davon aus, dass Dein Budget vielleicht nicht für einen professionellen Fototermin reicht. Dann lohnt es sich in jedem Fall, einmal den Hersteller nach Bildmaterial zu fragen. Oft liegen dort Fotos vor, die man Dir kostenlos zur Verfügung stellt. Den Produzenten ist es auch wichtig, dass ihre Erzeugnisse in Deinem Shop einen guten Eindruck machen. Eine Anfrage beim Hersteller ist in jedem Fall zu empfehlen, weil manche von Ihnen darauf bestehen, dass ihr Firmen-Material verwendet wird. Beachte aber immer, dass die Bilder stilistisch in Deinen Shop passen.

Wenn Du Deine Ware in eigener Regie produzierst, oder Du aus sonstigen Gründen nicht auf fertige Fotos zurückgreifen kannst, musst Du nach Alternativen suchen. Bei der Überlegung, einen professionellen Fotografen zu engagieren, achte darauf, dass er für diesen Job geeignet ist. Denn wer schöne Portraits oder Landschaften fotografieren kann, muss noch lange keine gutes Auge für Produktfotos haben. Da solch eine Session sehr teuer werden kann, musst Du auf jeden Fall den richtigen Fotografen buchen. Lass Dir dazu Referenzbilder von anderen Aufträgen zeigen.

Kostengünstiger ist die Variante, dass jemand aus Deinem Freundeskreis dir beim Fotografieren hilft. Erfahrungsgemäß gibt es immer jemanden unter den Bekannten, der geschickt mit einer Kamera umgehen kann. In diesem Fall solltet Ihr Euch professionelles Equipment mieten, wenn es nicht schon vorhanden ist. Es gibt Verleihfirmen, die auch gerne mit Rat und Tat weiter helfen.

Objektive Details

Egal, wer Dein virtuelles Schaufenster mit Bildern bestückt, es gibt einige wichtige Aspekte bei Online-Fotos, die Du auf jeden Fall beachten solltest. Der Aufwand eines Fototermins ist oft beträchtlich, da darfst Du nichts dem Zufall überlassen.

  • Gute Ausleuchtung
    Neben dem erklärenden Text ist das Produktfoto das wichtigste Element in Deinem Shop. Deshalb sollte es in der Lage sein, dem potenziellen Kunden möglichst viele Informationen über Deine Ware zu vermitteln. Eine perfekte Beleuchtung sorgt dafür, dass nichts im Dunkeln bleibt.
  • Flexibel durch Freisteller
    Wenn Du einen Hintergrund benutzt, der einen guten Kontrast zur fotografierten Ware bietet – meistens ist das Weiß – ist es leichter den einzelnen Gegenstand später mit einem Bildbearbeitungsprogramm freizustellen. Er kann dann vor jedem beliebigen Hintergrund eingesetzt werden. Wichtig ist dafür auch, dass die Beleuchtung nicht nur das Produkt ins rechte Licht rückt, sondern dass ebenfalls die Schatten so gut wie möglich getilgt werden.
  • Mehrere Perspektiven wählen
    Wenn ein frontales Motiv nicht alles Wichtige an einem Produkt erklärt, zeige weitere Perspektiven. Die meisten Shop-Systeme bieten die Möglichkeit, für einen Artikel mehre Bilder einzustellen. Ideal, aber technisch sehr aufwendig ist ein Plug-In, mit dem der Betrachter die Ware selber drehen und wenden kann.
  • Wichtige Details mitfotografieren
    Überlege, ob die Produkte interessante Details haben, die man in der Totale gar nicht wahrnimmt, die aber kaufentscheidend sein könnten. Dann wäre es gut, wenn auch der Kunde sie sehen könnte.
  • Eventuelle Farbvarianten dokumentieren
    Ein wichtiger Aspekt ist die Farbe Deiner Ware. Hier gehen die Geschmäcker oft auseinander und Du bist immer auf der sicheren Seite, wenn der Kunde ein sicheres Gefühl dafür bekommt, ob der gekaufte Artikel seinen Geschmack trifft oder nicht. Das ist im Internet ohne hin sehr schwierig, da jeder Bildschirm sein farbliches Eigenleben hat.
  • Zeige, wie die Ware benutzt wird
    Zu guter Letzt könnte es auch von Vorteil sein, wenn Du Deinem Kunden mit einem Motiv zeigst, wie das Produkt in der Anwendung aussieht. Bei Gegenständen, die sich nicht von selbst erklären, kann das manchmal den entscheidenden Kaufanreiz auslösen.

Versuche so viele Aspekte wie möglich zu beachten. Manchmal reguliert ein kleines Budget die fotografischen Möglichkeiten. Gutes Bildmaterial ist aber eine der wichtigsten Investitionen für einen erfolgreichen Webshop und zahlt sich später schnell wieder aus.

Die Bilder im Netz

Wenn die Bilder dann fertig sind und ins Netz kommen, musst Du darauf achten, dass sie den technischen Anforderungen des Internets entsprechen:

  • Die Auflösung muss 72dpi sein
  • Passende Dateiformate sind JPEG und PNG
  • Formatgröße sollte je nach Platz zwischen 500 und 800 Pixeln liegen
  • Als Farbmodus muss RGB gewählt werden

Wenn Du Dir nun schon so viel Mühe gegeben und nach einem aufwendigen Fototermin Deine eigene Bildergalerie erstellt hast, solltest Du Deine Arbeit auch vor fremdem Zugriff schützen. Versieh Deine Fotos mit einem Wasserzeichen. Das geht mühelos in einem Bildbearbeitungsprogramm.

Die persönliche Note

Das Fotomaterial einer Webseite besteht meist nicht nur aus Produktbildern. Es kann nie schaden, einen persönlichen Kontakt zum Kunden aufzubauen, der über die Ansprache in den Texten hinaus geht.

Wenn Du neben dem Webshop noch ein Ladengeschäft betreibst, kannst Du mit ein paar schönen Bilder der Auslageflächen zeigen, wie es dort aussieht. Das erweitert den Eindruck von der Ware und gibt einen Einblick in Deine Art Geschäfte zu machen.

Es ist ebenfalls eine Überlegung wert, ob Du Dich als Person Deinen Kunden vorstellst. Ein sympathischer Eindruck in einem sonst eher anonymen Medium kann nicht schaden.

Und damit sind wir schon am Ende von Teil 3 unserer Webshop-Serie angelangt. Im Teil 4 steigen wir dann weiter in die Feinheiten der Materie ein: Was musst Du beim Thema Bestellformular beachten, damit der Ablauf für Dich und Deine Kunden so reibungslos wie möglich gestaltet wird?