Blogger und Facebook: Was bringt eine eigene Fanpage?

Viel kritisiert, von manchen Experten schon totgesagt, tatsächlich aber lebendiger denn je: Die Rede ist von Facebook, dem nach wie vor mit weitem Abstand größten sozialen Netzwerk weltweit. Allein 26 Millionen Deutsche sollen aktuell bei Facebook aktiv sein. Weltweit sind es mehr als 1,8 Milliarden Nutzer. Allein angesichts dieser Zahlen ist eigentlich schon klar, dass man als Blogger viel Potenzial verschenkt, wenn man Facebook nicht nutzt. Bleibt die Frage: Soll man seinen Blog über seine privates Seite „vermarkten“ oder ist es sinnvoll, sich dafür eine eigene Fanpage einzurichten? Genau dieser Frage gehen wir in diesem Beitrag auf den Grund und liefern Euch zusätzliche Tipps für eine effiziente Facebook-Nutzung.

Für Unternehmen und Organisationen ist der Fall klar: Möchten sie auf Facebook präsent sein, müssen sie eine eigene Fanseite einrichten. So sehen es die Richtlinien von Facebook vor. Wer als Unternehmen ein privates Profil nutzt, kann dafür „rausgeworfen“ werden. Blogger bewegen sich in einer Art Grauzone, zumindest solange sie mit ihrem Blog kein Geld verdienen beziehungsweise keine gewerblichen Absichten verfolgen.

Im Prinzip ist es also eine persönliche Entscheidung, ob man private Posts und Blogsnews auf einem Profil hat oder ob man fein säuberlich unterscheidet. Gerade wenn Ihr mit Eurem Blog höhergesteckte Ziele erreichen wollt, gibt es allerdings eine ganze Reihe von Gründen, die für eine eigene Fanpage sprechen.

Unbegrenzte Abonnements, hilfreiche Statistiken: Die Vorteile einer Fanpage

Die Facebook-Fanpage wurde eigens dafür geschaffen, öffentlich genutzt zu werden. Fanpages sind im Gegensatz zu privaten Profilen für alle Nutzer sichtbar. Das heißt, sie müssen weder Fan sein noch einen Account bei Facebook haben. Darüber hinaus tauchen sie in den Trefferlisten der Suchmaschinen auf. Diese höhere Sichtbarkeit ist einer der ganz großen Vorteile, wenn man Fanpages mit privaten Profilen vergleicht.

Nützlich: Die Statistiken für die Fanpage liefern wichtige Infos zu den Abonnenten und erleichtern die Optimierung der Inhalte. Screenshot: S. Cantzler
Nützlich: Die Statistiken für die Fanpage liefern wichtige Infos zu den Abonnenten und erleichtern die Optimierung der Inhalte. Screenshot: S. Cantzler

Dazu kommt, dass die Zahl der Freunde bei privaten Profilen auf 5000 begrenzt ist. Bei offiziellen Seite ist die Anzahl der Fans (also der Nutzer, die Eure Meldungen abonnieren) unbegrenzt. Außerdem bekommt Ihr als Administrator einer Fanpage umfangreiches Statistikmaterial geliefert. Ihr werdet nicht nur darüber informiert, wie viele Nutzer auf Eure Beiträge klicken, sondern erfahrt auch, wie alt Eure Nutzer sind oder woher sie hauptsächlich kommen.

Eher nebensächlich für Blogger ist der Umstand, dass Facebook-Anzeigen nur über Fanseiten möglich sind. Ob solche Anzeigen für Euch ein geeignetes Instrument sind, um neue Fans und Nutzer zu gewinnen, ist eine persönliche Entscheidung. Tatsache ist, dass Facebook mit einer Algorithmus-Änderung Ende 2013 bewirkt hat, dass Abonnenten nicht mehr automatisch alle Meldungen der von ihnen gelikten Seiten zu sehen bekommen. Die Reichweite von Posts ist dadurch teilweise dramatisch eingebrochen. Anzeigen können dieser „Unsichtbarkeit“ natürlich entgegenwirken.

Die Vorteile einer Fanpage noch einmal im Überblick:

  • Höhere Sichtbarkeit und entsprechend bessere Vermarktungsmöglichkeiten;
  • Zahl der Fans ist unbegrenzt;
  • Umfangreiche Statistiken, die Euch bei der Optimierung Eurer Beiträge helfen;
  • Schalten von Facebook-Anzeigen

Keine große Sache: Eine Fanpage erstellen

Das Erstellen einer Fanpage dauert nur wenige Minuten. Dafür geht Ihr entweder

  • in Euer privates Profil, klickt in der linken Seitenspalte auf „Seiten“ und dann auf „Seite erstellen“. Facebook leitet Euch dann automatisch durch den Prozess;
  • oder nutzt diesen Link zu Facebook und erstellt Eure Seite Schritt für Schritt manuell.
Beim Anlegen der Seite müsst Ihr Euch für eine Kategorie entscheiden. Falls Ihr Euch unsicher seid: Eine nachträgliche Änderung ist möglich. Screenshot: S. Cantzler
Beim Anlegen der Seite müsst Ihr Euch für eine Kategorie entscheiden. Falls Ihr Euch unsicher seid: Eine nachträgliche Änderung ist möglich. Screenshot: S. Cantzler

Tipp: Im Zuge der Seitenerstellung müsst Ihr Eurem Kind natürlich auch einen Namen geben. Überlegt Euch diesen gut, da eine nachträgliche Änderung nur schwer möglich ist. Am besten ist es, wenn Blogname und der Name der Facebook-Seite übereinstimmen. Nur klappt das leider nicht immer – dann ist etwas Fantasie gefragt.

Die Einrichtung der Fanpage

Wie bei den vorherigen Schritten gibt auch hier Facebook automatisch vor, was Ihr als nächstes tun müsst. Gestartet wird mit dem Profilbild. Am besten verwendet Ihr dafür das Logo Eures Blogs, sofern Ihr eines habt. Denn das Profilbild wird auch als Vorschaubild bei Postings und Kommentaren gezeigt. Wenn Ihr ein anderes Motiv verwendet, verschenkt Ihr damit ein wichtiges Stück Wiedererkennungswert. Facebook gibt für das Profilbild die Größe 160 mal 160 Pixel vor. Daran solltet Ihr Euch auch möglichst halten, damit Euer Bild weder verzerrt noch halb abgeschnitten wird.

Neben dem kleinen Profilbild benötigt Ihr für eine ansprechende Fanpage ein Titelbild. Auch dieses sollte passend zum Layout Eures Blogs gewählt werden. Für dieses Covermotiv gibt es von Facebook sehr detaillierte Vorgaben:

  • Das Titelbild sollte 851 Pixel breit und 315 Pixel hoch sein. Nehmt Ihr ein kleineres Bild, wird es automatisch vergrößert und sieht dann entsprechend pixelig aus. Größere Bilder werden „abgeschnitten“.
  • Ihr müsst die Rechte an dem verwendeten Bild besitzen.
  • Das Titelbild muss zu 80 Prozent aus einem Bild bestehen – lediglich 20 Prozent dürfen Text sein. Kontaktinformationen und ähnliches im Coverbild sind verboten.

Wichtig: Texte, Adressen, Impressum

Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Fanpage sind ein kurzer Text, der Euren Blog beschreibt (inklusive Link), die Einrichtung des Impressums sowie der sogenannten Vanity-URL. Dem Impressum solltet Ihr große Aufmerksamkeit schenken, da es immer wieder Abmahnanwälte gibt, die ihre Mitmenschen aufgrund eines fehlerhaften Impressums abkassieren wollen. Eine Anleitung zu einem sicheren Facebook-Impressum findet Ihr zum Beispiel auf der Seite allfacebook.

Die Vanity-URL – also eine Facebook-Adresse mit dem Namen Eures Blogs (oder eben dem Namen, den Ihr Euch ausgesucht habt), bekommt Ihr erst, sobald Eure Seite 25 Fans hat. bis es soweit ist, bekommt Ihr eine vorgegebene Adresse, könnt aber bei der Einrichtung Eurer Seite schon die gewünschte Adresse angeben. Passt gut auf, dass Euch bei der Vanity-URL kein Fehler unterläuft – dieser kann nicht mehr korrigiert werden. Einmal bestehende URLs bleiben, auch wenn die Seite gelöscht wird.

Wenn Ihr diese Punkte abgehakt habt, folgen noch einige Informationen und Erklärungen von Facebook zu Eurer Seite. Und dann habt Ihr es geschafft, Eure Fanpage steht! Da eine komplett leere Seite aber nicht allzu viel Sinn macht, solltet Ihr sie erst einmal auf „nicht veröffentlicht“ setzen. Dafür klickt Ihr auf Eurer Profilseite im Administrationsbereich ganz oben links auf „Einstellungen“. Im Menü, das jetzt angezeigt wird, wählt Ihr den obersten Punkt „Sichtbarkeit der Seite“ und geht auf „bearbeiten“. es öffnet sich folgendes Fenster:

Setzt Euer Häkchen, dann kann die Seite nur von den Administratoren gesehen werden. Später könnt Ihr die Seite dann wieder auf veröffentlicht ändern. Screenshot: S. Cantzler
Setzt Euer Häkchen, dann kann die Seite nur von den Administratoren gesehen werden. Später könnt Ihr die Seite dann wieder auf veröffentlicht ändern. Screenshot: S. Cantzler

Einstellungen überarbeiten

Dürfen außer Euch auch Eure Nutzer in die Chronik der Fanpage posten? Wie wollt Ihr über Aktivitäten auf Eurer Seiten informiert werden? Und soll es vielleicht mehrere Administratoren geben, die das Geschehen auf der Fanpage im Blick behalten und lenken? Diese Einzelheiten könnt ebenfalls über den Reiter Einstellungen in Eurem Administrationsbereich regeln.

Zunächst ein Blick auf den Bereich „Allgemein“:

Nachdem Ihr auf Einstellungen geklickt habt, seht Ihr als erstes den Bereich Allgemein, in dem Ihr sämtliche Basiseinstellungen vornehmen könnt. Scrrenshot: S. Cantzler
Nachdem Ihr auf Einstellungen geklickt habt, seht Ihr als erstes den Bereich Allgemein, in dem Ihr sämtliche Basiseinstellungen vornehmen könnt. Scrrenshot: S. Cantzler

Unter anderem könnt Ihr hier festlegen, ob Nutzer bei Euch posten oder Euch Nachrichten schicken dürfen (die nur für Euch, nicht für andere Nutzer zu sehen sind), ob es Länder gibt, in denen Eure Seite nicht sichtbar sein soll und ob es Altrsbeschränkungen gibt.

Im Bereich „Benachrichtigungen“ stellt Ihr ein, auf welchem Weg und wie häufig Ihr über Aktivitäten auf Eurer Seite informiert werden wollt. Um wirklich in einen Dialog mit Euren Nutzern zu kommen, sind Benachrichtigungen wichtig, damit Ihr schnell reagieren könnt. Auf der anderen Seite kann es nerven, wenn für jedes Like eine neue Mail kommt. Wählt die Option, die am besten zu Euch und Eurem Bloggeralltag passt!

Zuletzt könnt Ihr im Bereich „Rollen für Seiten“ noch festlegen, wer alles Administrator sein darf und welche Rechte die jeweiligen Administratoren haben. Falls Ihr zu mehreren aktiv seid: Einigt Euch vorher über die Rollenverteilung, damit es kein Chaos mit doppelten Posts oder vergessenen Nachrichten gibt.

So, soweit der erste Teil zum Thema Facebook für den Blog nutzen. Im zweiten Teil findet Ihr Informationen und Tipps zu Inhalten, mit denen Ihr möglichst viele Nutzer erreicht und darüber Traffic für Euren Blog generiert. Unter anderem gehen wir detailliert auf die Änderungen im Facebook-Algorithmus und die Content-Vorstellungen von Facebook ein.