Umlautdomains sind heute technisch kein Hexenwerk mehr – und doch sorgen sie bei vielen immer noch fĂŒr Unsicherheit. Darf man sie nutzen? Funktionieren sie ĂŒberall? Oder fĂŒhrt das nur zu Ärger mit E-Mails und fehlerhaften Links?

Wenn du darĂŒber nachdenkst, eine Domain mit Umlauten wie Ă€, ö oder ĂŒ zu registrieren, bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfĂ€hrst du, was Umlautdomains genau sind, wie gut sie inzwischen unterstĂŒtzt werden und wann es sich lohnt, eine solche Domain zu registrieren. Ich zeige dir außerdem typische Stolperfallen und gebe dir konkrete Tipps fĂŒr die Praxis. So kannst du am Ende gut entscheiden, ob eine Umlautdomain zu deinem Projekt passt – oder ob du lieber auf Nummer sicher gehst.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Umlautdomains ĂŒberhaupt?

Was sind Umlaute?

Umlaute sind im Deutschen die Buchstaben Ă€, ö und ĂŒ.
Sie entstehen aus den Vokalen a, o und u durch das HinzufĂŒgen von zwei kleinen Punkten (dem sogenannten Trema oder Umlautzeichen) ĂŒber dem Buchstaben. Umlaute verĂ€ndern dabei die Aussprache und Bedeutung von Wörtern: Aus Haus wird HĂ€user, aus Muller wird MĂŒller.

In vielen Sprachen außerhalb des Deutschen gibt es solche Zeichen nicht – deshalb sind Umlaute im internationalen IT-Umfeld ursprĂŒnglich nicht vorgesehen gewesen.

Was ist eine Umlautdomain?

Eine Umlautdomain ist eine Internetadresse, in der diese deutschen Umlaute oder auch andere sprachspezifische Sonderzeichen verwendet werden. Beispiele sind mĂŒller.de, fröhlich.de oder schönes-haus.de.

Technisch gesehen gehören solche Domains zu den IDN-Domains (Internationalized Domain Names). Damit sind Domains gemeint, die Zeichen außerhalb des klassischen ASCII-Zeichensatzes (also a–z, 0–9 und Bindestrich) erlauben.

Damit die Domain im Hintergrund trotzdem funktioniert – denn das Domain Name System (DNS) versteht nur den alten ASCII-Zeichensatz – werden Umlautdomains automatisch in den sogenannten Punycode umgewandelt. So wird aus mĂŒller.de die technische Schreibweise xn--mller-kva.de. Diese Variante wird von Browsern und Servern genutzt.

Warum ist das wichtig und fĂŒr wen relevant?

Gerade im deutschsprachigen Raum ist es attraktiv, korrekte Schreibweisen mit Umlauten zu nutzen – das wirkt professioneller und natĂŒrlicher. Wer einen Unternehmens- oder Familiennamen mit Umlaut im Namen fĂŒhrt, möchte diesen meist auch online exakt so darstellen.

Typische Einsatzbereiche:

  • Marken- und Firmennamen (z. B. schröder.de)
  • Regionale Anbieter und Handwerksbetriebe (bĂ€ckerei-mĂŒller.de)
  • Private Webseiten oder Blogs (fröhlich-familie.de)

Wer den Namen so prÀsentiert, wie die Kund:innen ihn erwarten, vermeidet MissverstÀndnisse und erhöht die Wiedererkennbarkeit.

Gut zu wissen: Sind IDN-Domains immer möglich?

Klare Antwort: Nein. Es gibt noch immer viele Top Level Domains (TLD), bei denen eine Registrierung nur mit ASCII-konformen Zeichen funktioniert. Ob fĂŒr Eure Wunsch-TLD Sonderzeichen erlaubt sind, könnt Ihr den jeweiligen Registrierungsrichtlinien entnehmen. Bei .de-Domains sind Sonderzeichen schon seit einigen Jahren zulĂ€ssig. Insgesamt können aktuell 93 Sonderzeichen genutzt werden. Welche das sind, könnt Ihr der IDN-Zeichenliste der DENIC entnehmen.

Kurzer RĂŒckblick: Die Entwicklung von Umlautdomains

Wie haben sich Umlautdomains entwickelt?

Als die ersten Domains eingefĂŒhrt wurden, war das Internet rein auf den sogenannten ASCII-Zeichensatz begrenzt – also nur Buchstaben von A bis Z, Zahlen von 0 bis 9 und Bindestrich. FĂŒr Sprachen wie Deutsch, in denen Umlaute oder Sonderzeichen zum Alltag gehören, war das lange ein Problem.

Im Jahr 2003 wurden schließlich IDN-Domains eingefĂŒhrt. Damit wurde es technisch möglich, auch Umlaute wie Ă€, ö und ĂŒ oder das ß in Domainnamen zu nutzen. Deutschland war hier frĂŒh dabei: Schon wenige Monate nach EinfĂŒhrung wurden zehntausende deutsche Umlautdomains registriert.

Anfangs gab es jedoch zahlreiche technische EinschrÀnkungen:

  • Viele Ă€ltere Browser konnten Umlautdomains nicht korrekt anzeigen.
  • E-Mail-Systeme waren oft inkompatibel.
  • Bei der Verlinkung und im Austausch per Text (z. B. in Foren oder E-Mails) kam es zu Darstellungsfehlern.
  • MobilgerĂ€te hatten zunĂ€chst keine geeignete UnterstĂŒtzung.

Diese Stolpersteine haben damals viele Website-Betreiber davon abgehalten, Umlautdomains ernsthaft einzusetzen – völlig zurecht.

Was hat sich seitdem verbessert?

In den letzten 10 bis 15 Jahren hat sich die Technik enorm weiterentwickelt:

  • Alle modernen Browser (Chrome, Firefox, Safari, Edge) unterstĂŒtzen Umlautdomains inzwischen problemlos – sowohl am Desktop als auch auf mobilen GerĂ€ten.
  • Betriebssysteme wie Windows, macOS, iOS und Android haben heute vollstĂ€ndige UnterstĂŒtzung fĂŒr IDNs in Browsern und Adressleisten.
  • Auch Suchmaschinen wie Google behandeln Umlautdomains korrekt und indexieren sie normal.

Trotzdem gibt es noch Restprobleme – vor allem beim Thema E-Mail (dazu spĂ€ter mehr). Aber grundsĂ€tzlich kann man sagen: Wer heute eine Umlautdomain nutzt, muss sich nicht mehr vor gravierenden technischen HĂŒrden fĂŒrchten.

Wie gut funktionieren Umlautdomains?

In den letzten Jahren hat sich die UnterstĂŒtzung von Umlautdomains deutlich verbessert. Aber wie sieht es konkret aus – im Browser, bei E-Mails und auf mobilen GerĂ€ten? In diesem Abschnitt bekommst du einen aktuellen Überblick.

Browser-KompatibilitÀt

Wie gut unterstĂŒtzen Browser Umlautdomains heute?

In modernen Webbrowsern sind Umlautdomains heute weitgehend problemlos nutzbar. Die großen Browser wie Google Chrome, Mozilla Firefox, Apple Safari und Microsoft Edge erkennen und verarbeiten Umlautdomains korrekt:

  • Wenn du in die Adresszeile mĂŒller.de eingibst, zeigt der Browser die Adresse auch als mĂŒller.de an – und nicht in der kryptischen Punycode-Version.
  • Intern ĂŒbersetzt der Browser die Domain automatisch in Punycode, damit die Server sie verstehen.

Was ist dabei zu beachten?

Es gibt allerdings kleine Unterschiede in der Darstellung:

  • Einige Browser (z. B. Chrome) zeigen die Punycode-Version an, wenn die Domain ungewöhnliche oder sicherheitskritische Zeichen enthĂ€lt – um Phishing-Risiken zu reduzieren.
  • Manche Ă€ltere Browser-Versionen (vor 2010) haben noch SchwĂ€chen im Umgang mit Umlautdomains. In der Praxis sind solche Versionen aber kaum noch im Einsatz.

Was heißt das konkret fĂŒr dich?

✅ Wenn du eine Umlautdomain fĂŒr eine Website oder Landingpage nutzen willst, ist das heute technisch kein Problem mehr.
✅ Auch auf mobilen GerĂ€ten (iPhone, Android-Smartphones, Tablets) werden Umlautdomains im Browser korrekt unterstĂŒtzt.

Welche Tools helfen bei der PrĂŒfung?

Wenn du sicher gehen willst, dass deine Umlautdomain korrekt funktioniert, kannst du sie vorab mit Tools wie dem IDN-Converter oder dem Punycode-Checker testen. Hier zwei kostenlose Online-Tools:

E-Mail-KompatibilitÀt

Kann man Umlaute in E-Mail-Adressen nutzen?

Hier wird es komplizierter.
WĂ€hrend Umlautdomains in Browsern heute gut funktionieren, ist das Thema E-Mails mit Umlautdomains nach wie vor mit Vorsicht zu genießen.

Wichtig ist die Unterscheidung:

  1. Domain-Teil der E-Mail-Adresse (also hinter dem @-Zeichen):
    → Beispiel: max@mĂŒller.de
  2. Lokaler Teil der E-Mail-Adresse (also vor dem @-Zeichen):
    → Beispiel: mĂŒller@domain.de

FĂŒr den Domain-Teil gilt:
Theoretisch ist es dank moderner Standards möglich, E-Mail-Adressen wie max@mĂŒller.de zu nutzen.
DafĂŒr gibt es den internationalen Standard EAI (Email Address Internationalization).

In der Praxis unterstĂŒtzen aber lĂ€ngst nicht alle E-Mail-Systeme diesen Standard vollstĂ€ndig:

  • Viele Ă€ltere Mail-Server und Mail-Clients (Outlook, Thunderbird, viele Webmailer) kommen mit Umlauten im Domain-Teil nicht klar.
  • E-Mails an oder von einer Adresse wie max@mĂŒller.de können daher abgelehnt oder falsch zugestellt werden.

FĂŒr den lokalen Teil (also den Teil vor dem @) gilt:
Hier sind Umlaute nach wie vor tabu.
mĂŒller@domain.de ist technisch nicht erlaubt und fĂŒhrt garantiert zu Fehlern. Hier gelten immer nur die klassischen ASCII-Zeichen (a-z, 0-9, Punkt, Bindestrich und Unterstrich).

Was heißt das konkret?

✅ Deine Website kannst du problemlos unter einer Umlautdomain betreiben.
đŸš« E-Mail-Adressen mit Umlauten im Domain-Teil solltest du jedoch vermeiden.
→ Verwende stattdessen eine zusĂ€tzlich registrierte Variante ohne Umlaute (z. B. mueller.de), um E-Mail-Probleme zu vermeiden.

Warum ist das wichtig?

Gerade E-Mails sind oft geschÀftskritisch. Wenn Mails wegen technischer InkompatibilitÀt verloren gehen oder nicht zugestellt werden, kann das teuer werden und Vertrauen kosten.

Welche Tools helfen dabei?

Du kannst die E-Mail-KompatibilitĂ€t deiner Domain z. B. mit dem kostenlosen Tool mail-tester.com oder ĂŒber einen professionellen Hosting-Check bei deinem Anbieter prĂŒfen.
Auch dein Hosting-Provider (wie checkdomain) kann dir im Support oft genau sagen, ob dein gebuchtes Paket EAI unterstĂŒtzt – und ob es sinnvoll ist.

Zusammenfassung: Solltest du Umlaute in E-Mails nutzen?

  • FĂŒr öffentliche E-Mail-Adressen (Kontaktadressen, Support, Newsletter) ist es nicht empfehlenswert, Umlautdomains zu verwenden.
  • FĂŒr den internen Gebrauch oder als reine Website-Adresse ist eine Umlautdomain heute aber gut nutzbar.

Empfehlung:
→ Registriere immer zusĂ€tzlich die passende ASCII-Domain (z. B. mueller.de) und nutze diese fĂŒr E-Mail-Adressen.

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SEO und Sichtbarkeit

Wie gehen Suchmaschinen mit Umlautdomains um?

Suchmaschinen wie Google oder Bing können heute problemlos mit Umlautdomains umgehen. Sie erkennen diese Domains genauso wie klassische Domains und indexieren sie normal.

Beispiel:
Die Domain mĂŒller.de erscheint in den Google-Suchergebnissen auch tatsĂ€chlich als mĂŒller.de und nicht in der Punycode-Version xn--mller-kva.de. Das macht die Anzeige fĂŒr Nutzer:innen deutlich lesbarer und vertrauenswĂŒrdiger.

Spielt eine Umlautdomain fĂŒr das Ranking eine Rolle?

Nein – Google bewertet den Domainnamen selbst (also ob mit oder ohne Umlaute) nicht als Rankingfaktor.
Entscheidend bleiben weiterhin hochwertiger Content, Backlinks, Nutzerfreundlichkeit und andere klassische SEO-Signale.

Ob du also eine Domain wie mĂŒller.de oder mueller.de nutzt, hat fĂŒr dein Ranking an sich keinen direkten Einfluss.

Was muss man beim Linkaufbau beachten?

Ein Punkt ist allerdings praktisch relevant: Wie wird deine Umlautdomain im Internet verlinkt?

  • Manche Tools, Content-Management-Systeme oder Forensoftware wandeln beim Verlinken automatisch in den technischen Punycode um.
  • Andere Systeme zeigen und verlinken die lesbare Umlautversion.

FĂŒr dein Linkprofil ist das kein Drama, denn Google erkennt und behandelt beide Varianten korrekt.
Aber fĂŒr die Nutzererfahrung (und Klickwahrscheinlichkeit) ist eine lesbare Domain wie mĂŒller.de natĂŒrlich schöner.

Was heißt das konkret fĂŒr dich?

✅ SEO-seitig spricht nichts gegen eine Umlautdomain.
đŸš« Wunderdinge beim Ranking solltest du dadurch aber auch nicht erwarten.
✅ Achte beim Linkaufbau und in Social Media darauf, dass die Umlautdomain korrekt und lesbar dargestellt wird.

Welche Tools helfen dabei?

Du kannst die Darstellung und Indexierung deiner Umlautdomain z. B. in der Google Search Console prĂŒfen und kontrollieren, wie sie in den SERPs erscheint.
ZusÀtzlich ist es sinnvoll, mit SEO-Tools wie Ahrefs, Sistrix oder SEMrush zu beobachten, wie andere auf deine Domain verlinken (Umlaut oder Punycode).

Zusammenfassung: Umlautdomain und SEO – was sollte man vermeiden?

  • Vermeide, dass deine Seite intern gemischt auf Umlaut- und Punycode-Varianten verlinkt wird → konsistente Verlinkung nutzen.
  • Nutze die Google Search Console, um mögliche technische Fehler frĂŒhzeitig zu erkennen.

Mobile Nutzung

Wie gut funktionieren Umlautdomains auf mobilen GerÀten?

Auch auf Smartphones und Tablets werden Umlautdomains heute sehr gut unterstĂŒtzt.
Moderne Mobile-Browser (Chrome Mobile, Safari, Firefox Mobile, Samsung Browser usw.) können Umlautdomains problemlos verarbeiten:

  • Du kannst sie direkt in die Adresszeile eintippen.
  • Sie werden korrekt als lesbare Umlautdomain angezeigt.
  • Auch die Navigation und das Öffnen von Links funktionieren zuverlĂ€ssig.

Wie gibt man Umlaute auf dem Smartphone ein?

Das ist fĂŒr viele Nutzer:innen eine praktische Frage:

  • Bei deutsch eingestellter Tastatur (z. B. auf iPhone oder Android) sind die Umlaute direkt verfĂŒgbar.
  • Bei internationalen Tastatur-Layouts (z. B. englisch) mĂŒssen Nutzer:innen lange auf den entsprechenden Vokal drĂŒcken (z. B. „a“ fĂŒr â€žĂ€â€œ), um das Umlautzeichen auszuwĂ€hlen.

Gerade bei Markennamen oder lokalen Angeboten, die hauptsĂ€chlich auf deutschsprachige Zielgruppen ausgerichtet sind, ist das kein Problem mehr – denn die meisten deutschsprachigen Nutzer:innen haben entsprechende Tastatureinstellungen.

Was sollte man beachten?

Auf MobilgerÀten spielt vor allem die Usability eine Rolle:

✅ Umlautdomains sind mobil technisch gut nutzbar.
đŸš« Trotzdem solltest du fĂŒr Offline-Werbung (z. B. Flyer, Plakate) ĂŒberlegen, ob die Eingabe einer Umlautdomain wirklich komfortabel genug ist.

Praxis-Tipp:
→ In solchen FĂ€llen macht es Sinn, parallel eine Domain ohne Umlaute bereitzustellen (z. B. mueller.de) und diese auch prominent in Printmaterialien zu verwenden.

Welche Tools helfen bei der PrĂŒfung?

Am besten testest du die Usability deiner Umlautdomain auf verschiedenen GerÀten und Tastaturen:

  • iPhone und iPad (Safari, Chrome)
  • Android-Smartphones (Chrome, Samsung Browser, Firefox)
  • ggf. Ă€ltere GerĂ€te (z. B. Android-Versionen Ă€lter als 8)

So erkennst du schnell, ob es in deiner Zielgruppe noch HĂŒrden bei der Eingabe geben könnte.

BereichUmlautdomain empfohlen?
Website (deutschsprachig)Ja
Mobile NutzungJa
Email AdressenNein
Internationale ProjekteEher nicht
Offline-WerbungMit ASCII-Variante ergÀnzen

Wann lohnt sich eine Umlautdomain wirklich?

FĂŒr wen sind Umlautdomains sinnvoll?

Auch wenn Umlautdomains heute technisch gut unterstĂŒtzt werden, sind sie nicht fĂŒr jedes Projekt automatisch die beste Wahl. Es kommt stark auf den Einsatzzweck und die Zielgruppe an.

Besonders sinnvoll sind Umlautdomains fĂŒr:

  • Marken, Firmennamen oder Familiennamen, die von Haus aus einen Umlaut enthalten
    → Beispiel: schröder.de, mĂŒller.de, grĂŒnbau.de
  • Lokale Anbieter und Dienstleister, die sich klar an ein deutschsprachiges Publikum richten
    → Beispiel: bĂ€ckerei-mĂŒller.de, fröhliches-fest.de
  • Kampagnen oder Aktionen, bei denen die korrekte Schreibweise im Vordergrund steht und die Zielgruppe damit vertraut ist.

In diesen FĂ€llen sorgt eine Umlautdomain fĂŒr Konsistenz, MarkenstĂ€rkung und eine natĂŒrliche Ansprache der Zielgruppe.
Gerade im regionalen oder lokalen Marketing kann sie sehr sympathisch wirken.

FĂŒr wen sind Umlautdomains nicht geeignet?

Weniger sinnvoll oder sogar problematisch ist der Einsatz von Umlautdomains bei:

  • International ausgerichteten Projekten → In vielen LĂ€ndern ist die Eingabe von Umlauten schwierig oder ungewohnt.
  • Technisch komplexen Anwendungen (z. B. APIs, Web-Apps, E-Mail-Services), bei denen maximale KompatibilitĂ€t gefragt ist.
  • Offline-Kampagnen, bei denen die Zielgruppe die Domain von Hand eingeben muss und evtl. keine deutsche Tastatur nutzt (z. B. auf Messen im Ausland).

Wie geht man konkret vor?

Best Practice:

✅ Wenn du eine Marke mit Umlaut hast → registriere auf jeden Fall die passende Umlautdomain.
✅ ErgĂ€nzend solltest du immer die ASCII-Variante (ohne Umlaute) registrieren und nutzen – mindestens als E-Mail-Domain und fĂŒr kritische Anwendungen.

Beispiel:

  • mĂŒller.de (fĂŒr die Website und als schöner Markenname)
  • mueller.de (fĂŒr E-Mail, technische Zwecke, internationale Nutzung)

So bist du optimal flexibel und vermeidest spÀtere Stolperfallen.

Welche Tools helfen bei der Entscheidungsfindung?

  • Google Search Console → zeigt, ob es bei der Umlautdomain technische Probleme gibt.
  • SEO-Tools (Ahrefs, Sistrix, SEMrush) → zeigen, wie und wo auf die Umlautdomain verlinkt wird.
  • Punycode-Checker → testet, wie die Domain im Hintergrund codiert wird.
  • Device-Tests → mit Smartphone und verschiedenen Browsern, um die Usability selbst zu prĂŒfen.

Mögliche Stolperfallen und Risiken von Umlautdomains

Auch wenn Umlautdomains heute technisch gut nutzbar sind, gibt es ein paar typische Stolperfallen, die du kennen solltest. So kannst du sie im Vorfeld vermeiden.

Verwechslungsgefahr

Ein Klassiker: Verwechslung mit der ASCII-Variante.

Beispiel:

  • mĂŒller.de vs. mueller.de

Viele Nutzer:innen tippen automatisch die Schreibweise ohne Umlaute, weil sie das so gewohnt sind – besonders bei E-Mail-Adressen oder auf GerĂ€ten mit internationaler Tastatur.

Praxis-Tipp:
→ Registriere immer beide Varianten und leite sie passend weiter.
→ Nutze fĂŒr E-Mail-Adressen ausschließlich die ASCII-Variante (mueller.de), um Zustellprobleme zu vermeiden.

Markenschutz und Rechtliches

Auch aus rechtlicher Sicht ist es sinnvoll, beide Domainvarianten zu sichern:

  • Im Markenrecht gelten mĂŒller.de und mueller.de als unterschiedliche Domains.
  • Ohne entsprechende Registrierung riskierst du, dass jemand die andere Variante nutzt und damit fĂŒr Verwirrung sorgt.

Praxis-Tipp:
→ PrĂŒfe bei der Domainwahl immer auch die rechtlichen Aspekte und hole dir bei Bedarf anwaltlichen Rat.

Probleme bei internationaler Nutzung

Außerhalb des deutschsprachigen Raums können Umlaute und Sonderzeichen schnell zu Problemen fĂŒhren:

  • Viele Nutzer:innen kennen keine Umlaute und wissen nicht, wie sie sie eingeben sollen.
  • In internationalen Datenbanken oder Formularen wird der Punycode (xn--mller-kva.de) oft falsch oder gar nicht unterstĂŒtzt.
  • Auch bei Social Media Plattformen und internationalen Ad-Tools gibt es teilweise noch InkompatibilitĂ€ten.

Praxis-Tipp:
→ FĂŒr international ausgerichtete Seiten solltest du primĂ€r die ASCII-Variante verwenden.

Technische Integration in Drittsysteme

Nicht alle externe Systeme (z. B. Payment-Provider, CRM-Systeme, Àltere CMS) kommen mit Umlautdomains klar.
Hier kann es beim Einbinden oder Verlinken zu Darstellungsfehlern oder technischen Problemen kommen.

Praxis-Tipp:
→ Vor dem Live-Gang einer Umlautdomain immer umfassend testen, ob alle genutzten Systeme kompatibel sind.

Fazit: So entscheidest du, ob eine Umlautdomain fĂŒr dich passt

Umlautdomains sind heute technisch gut nutzbar und können fĂŒr viele Websites einen echten Mehrwert bieten – insbesondere, wenn der eigene Marken- oder Firmenname einen Umlaut enthĂ€lt. Im deutschsprachigen Raum wirken solche Domains natĂŒrlicher und stĂ€rken die MarkenidentitĂ€t.

Wenn du eine solche Domain nutzt, solltest du dir aber der noch bestehenden technischen Besonderheiten bewusst sein. FĂŒr den reinen Website-Betrieb spricht heute kaum noch etwas gegen Umlautdomains. Auch auf mobilen GerĂ€ten funktionieren sie zuverlĂ€ssig.

Anders sieht es bei E-Mail-Adressen aus: Hier solltest du weiterhin konsequent die ASCII-Variante (also ohne Umlaute) verwenden, um KompatibilitĂ€tsprobleme und fehlgeschlagene Zustellungen zu vermeiden. Ebenso empfiehlt es sich, fĂŒr internationale Zielgruppen oder Offline-Werbung ergĂ€nzend eine Domain ohne Umlaute bereitzuhalten.

Die beste Strategie lautet also: Beide Varianten kombinieren. Nutze die Umlautdomain fĂŒr deine Website und fĂŒr das Branding – und verwende die ASCII-Domain fĂŒr E-Mail, technische Zwecke und als Fallback. So vermeidest du Stolperfallen und prĂ€sentierst dein Angebot optimal.

Wenn du noch nicht weißt, ob deine Wunschdomain frei ist: Mit unserem Domaincheck kannst du das ganz einfach prĂŒfen und dir die passende Umlaut- und ASCII-Domain gleich sichern.

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