Die Internetverwaltung ICANN startet nach über einem Jahrzehnt Pause eine neue Bewerbungsrunde für generische Top-Level-Domains. Ab dem 30. April 2026 kannst du wieder Anträge für individuelle Domain-Endungen einreichen. Diese Entwicklung eröffnet interessante Perspektiven für dein Business, erfordert aber auch eine durchdachte Strategie und erhebliche finanzielle Ressourcen.
Inhaltsverzeichnis
Die neue gTLD-Runde im Detail
Nach der letzten Bewerbungsphase im Jahr 2012 macht die ICANN jetzt den Weg frei für weitere Domain-Endungen. Das Bewerbungsfenster öffnet sich Ende April 2026, und die Organisation hat bereits einen umfangreichen Leitfaden für potenzielle Bewerber veröffentlicht. Mit 440 Seiten deckt dieses Dokument sämtliche technischen, rechtlichen und operativen Anforderungen ab, die du für eine erfolgreiche Bewerbung erfüllen musst.
Die Bewertungsgebühr liegt bei 227.000 US-Dollar pro Antrag. Diese Investition will gut überlegt sein, besonders wenn du mehrere gTLDs beantragen möchtest. Für qualifizierte Bewerber wie gemeinnützige Organisationen oder Unternehmen aus Entwicklungsländern gibt es allerdings Ermäßigungen von bis zu 85 Prozent. Das reduziert die Kosten auf 34.500 bis 56.750 Dollar.
Technische und operative Voraussetzungen
Die ICANN prüft jeden Antrag auf verschiedene Kriterien. Du musst nachweisen, dass du über die technische Infrastruktur verfügst, um eine TLD zu betreiben. Dazu gehören redundante DNS-Server, Disaster-Recovery-Konzepte und die Fähigkeit, Registry-Services dauerhaft bereitzustellen. Die finanzielle Stabilität spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Du musst belegen, dass du die TLD mindestens drei Jahre lang betreiben kannst, auch wenn keine einzige Domain registriert wird.
Der Bewerbungsprozess selbst läuft komplett digital ab. Die ICANN plant, das System bis Januar 2026 in HTML-Form bereitzustellen. Momentan steht nur eine PDF-Version zur Verfügung. Übersetzungen in Arabisch, Chinesisch, Französisch, Russisch und Spanisch folgen bis Ende Februar 2026.
Strategische Überlegungen für dein Business
Eine eigene TLD kann verschiedene Geschäftsmodelle unterstützen. Städte nutzen ihre TLDs für lokales Marketing und digitale Identität. Unternehmen schaffen geschlossene Namensräume für ihre Marken. Communities bauen themenspezifische Domain-Welten auf. Bevor du dich für eine Bewerbung entscheidest, solltest du dein Geschäftsmodell klar definieren.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen unterschiedliche Erfolgsgeschichten. Während .berlin und .wien sich als regionale Identifikationsmerkmale etabliert haben, kämpfen viele neue gTLDs mit geringen Registrierungszahlen. Die Marktakzeptanz hängt stark von der Vermarktungsstrategie und dem praktischen Nutzen ab.
Konfliktpotenzial und Auktionsverfahren
Bei mehreren Bewerbern für dieselbe Zeichenkette kommt es zu Auktionen. Diese können die Kosten erheblich in die Höhe treiben. In der letzten Runde erreichten einige Auktionen Millionenbeträge. Du solltest also nicht nur die Grundgebühr einplanen, sondern auch Budget für mögliche Bietverfahren reservieren.
Die ICANN prüft außerdem Konflikte mit bestehenden Markenrechten und geografischen Namen. Eine frühzeitige rechtliche Prüfung deiner Wunsch-TLD kann spätere Probleme vermeiden.
Praktische Vorbereitung für 2026
Nutze die Zeit bis zur Bewerbungsphase für eine gründliche Vorbereitung. Analysiere den Markt für deine geplante TLD. Entwickle ein tragfähiges Geschäftsmodell mit realistischen Registrierungsprognosen. Stelle dein technisches Team zusammen und prüfe Partnerschaften mit etablierten Registry-Betreibern.
Die IANA führt eine Liste aller derzeit registrierten 1438 Top-Level-Domains. Diese Übersicht hilft dir bei der Prüfung, ob deine Wunsch-TLD noch verfügbar ist. Bedenke dabei auch ähnlich klingende oder visuell verwechselbare Zeichenketten, die zu Konflikten führen könnten.
Technische Herausforderungen aus der Vergangenheit
Die erste gTLD-Runde 2012 verlief nicht ohne Probleme. Das Bewerbungssystem musste mehrfach offline genommen werden. Einmal wegen technischer Fehler, ein andermal wegen Datenschutzproblemen. Diese Erfahrungen haben zu verbesserten Prozessen geführt, trotzdem solltest du dich auf mögliche technische Schwierigkeiten einstellen und entsprechende Pufferzeiten einplanen.
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Während eine eigene TLD für die meisten Unternehmen eine zu große Investition darstellt, kannst du mit den richtigen Domain-Strategien trotzdem deine Online-Präsenz stärken. Bei checkdomain findest du eine große Auswahl an verfügbaren Domains unter etablierten TLDs. Die Registrierung erfolgt in Minuten und du kannst sofort mit deinem Projekt starten.
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Die neue gTLD-Runde der ICANN eröffnet spannende Möglichkeiten, erfordert aber erhebliche Investitionen und technisches Know-how. Für die meisten Unternehmen bleibt die klassische Domain-Registrierung unter etablierten TLDs die wirtschaftlichere Lösung. Mit der richtigen Strategie und professionellen Services kannst du auch ohne eigene TLD eine starke digitale Präsenz aufbauen.