Durch die positive Entwicklung des Online-Business hat sich das Repertoire an Marketing-Strategien entscheidend verändert. Das Internet erweitert die Dialog-Möglichkeiten zwischen Verkäufern und Konsumenten und bietet mit geringen Kosten und hoher Geschwindigkeit zwei entscheidende Vorteile im Vergleich zu bisherigen Kommunikationskanälen. Aus diesem Grund hat sich das E-Mail-Marketing mittels Newslettern sowohl bei global agierenden Großunternehmen als auch bei kleinen Webshops als ein wichtiger Weg der Kundenansprache bewährt und etabliert.
Wenn Du für Deinen Internetshop oder Deinen Blog mehr Traffic generieren willst, ist E-Mail-Marketing also ein wirksames Mittel, mit dem Du ohne großen Aufwand ein vielschichtiges Publikum ansprechen kannst. Aber Vorsicht – wie immer gibt es auch bei diesem Thema ein paar Haken und Fallstricke! Es ist nicht damit getan, Dir ein paar @-Adressen zu sammeln und eine nette Mail zu schreiben. Es gibt eine Vielzahl von Dingen, die Du unbedingt und von Anfang an beachten solltest.
Wir starten deshalb heute eine Mini-Serie zum Thema Newsletter, in der es um
– die Vorbereitung eines Newsletters,
– die rechtlichen Basics,
– die grafische Gestaltung und
– die technische Umsetzung des Projekts
gehen wird.
Inhaltsverzeichnis:
Was kann ein Newsletter?
Längst hat die elektronische Post dem Brief den Rang abgelaufen. In einer globalisierten Welt, in der Geschäfte über die Grenzen der Länder und Kontinente hinaus getätigt werden, ist sie die effektivere der beiden Varianten. Eine E-Mail kostet den Absender nichts und erreicht in Sekunden jeden beliebigen Ort.
Die nötigen Mail-Adressen können sehr leicht generiert, über eine entsprechende Software gesammelt und verwaltet werden. Meist ist der Umweg über eine handschriftliche Dokumentation gar nicht mehr nötig, weil Mail-Adressen von deren Besitzern zum Beispiel bei Bestellvorgängen direkt in Dein System eingegeben werden.
Die Zeit der schlichten Text-Mails ist lange schon zu Ende. Heute gibt es viele Möglichkeiten der ansprechenden Gestaltung per HTML. Zum Beispiel mit Bildern oder grafisch gestalteten Frames. Deshalb muss ein Newsletter einem gedruckten Flyer in nichts mehr nachstehen.
Zusätzlich kann der Leser über integrierte Links zu jedem beliebigen Ort im Internet geführt werden. So genannte Landing Pages nehmen ihn in Empfang und versorgen den Empfänger ohne Umwege mit weiterführenden Informationen oder mit einem Kaufangebot.
Ein besonderer Aspekt aus der Sicht des Marketing-Strategen ist die Möglichkeit einer Auswertung des Mail-Versands. Mit der passenden Software können Erfolg und Misserfolg einer Kampagne punktgenau und getrennt nach unterschiedlichen Aspekten analysiert werden. Das steigert die Effizienz der Mail erheblich. Von der Zustellrate über die Lesedauer bis hin zur Abmelde- und Antwortrate können diverse Kennzahlen helfen das Investment ins Newsletter-Marketing zu optimieren.
Auch für den Empfänger bietet die Information per elektronischer Post verschiedene Vorteile. So kann ein regelmäßiger Newsletter bequem auf der Festplatte gespeichert werden und steht dem Leser somit auch später noch ohne langes Suchen zur Verfügung. An- und Abmeldung sind meist unkompliziert, solange sich der Absender an die gesetzlichen Regeln hält.
Auf alles gut vorbereitet
Blinder Aktionismus ist selten von Erfolg gekrönt. Wer jetzt aufgrund der aufgezählten Vorteile des Mail-Marketings sofort loslegen möchte, der sollte trotzdem noch einmal inne halten und ein paar wichtige Überlegungen anstellen. Nichts ist schlimmer als ein Newsletter, bei dem einem nach drei Ausgaben die Themen fehlen. Das kann allerdings leicht passieren, wenn man sich nicht genügend Gedanken über Sinn und Zweck dieses Tools macht.
Wohin geht die Reise?
Die erste Überlegung sollte sein, was Du überhaupt mit Deinem Newsletter erreichen willst. Dazu ist es sinnvoll, Ziele so klar wie möglich zu formulieren. Gehe bei den Konzeptionen ruhig ins Detail. „Ich möchte monatlich 500 Euro Mehreinnahmen haben.“ oder „Der Traffic auf meiner Seite soll um 200 Prozent gesteigert werden.“ Je genauer Du Dein Vorhaben festlegen kannst, um so besser ist es möglich, die nötigen Maßnahmen zu planen und vor allem, die Bemühungen in Bezug auf ihren Erfolg zu untersuchen.
Win-Win-Situation
Wenn Du möchtest, dass die Abonnenten Dich mit Besuchen auf Deinem Blog belohnen oder in Deinem Shop Ware kaufen, dann musst Du ihnen natürlich auch etwas bieten mit Deinem Newsletter. Die Zeit, die sie sich nehmen, um Deine elektronische Post zu lesen, darf nicht nutzlos für sie sein.
Überlege also gut, mit welchen Inhalten Du Deine Leser beschickst. Bewirbst Du einen Blog, muss der Newsletter-Text interessant genug sein, damit die Empfänger ihn lesen und trotzdem sollte er noch genügend Fragen offen lassen, um die Leser auf Deine Seite zu locken. Bei einem Kaufangebot sollte der zu bewerbende Anreiz auf einen Blick erkennbar sein. Rabatte oder exklusive Produktinformationen müssen kurz und knapp formuliert werden.
Entwickle auf jeden Fall ein wiederholbares Konzept für die Mails, so vermeidest Du Beliebigkeit und verhinderst, dass Du Dich irgendwann verzettelst. Gut ist es zum Beispiel, wenn der Newsletter einen besonderen unverwechselbaren Schreibstil hat, an dem man ihn wieder erkennen kann. Denn auch der Unterhaltungswert kann ein Anreiz sein, ein regelmäßiges Anschreiben zu lesen.
Volle Kostenkontrolle
Selbstverständlich ist der Versand einer E-Mail prinzipiell kostenlos. Und doch gibt es einen Newsletter nicht zum Nulltarif. Schließlich ist es – wie wir später noch sehen werden – von großem Vorteil, das Mailing mit einer professionellen Software zu versenden, die zunächst eine Investition darstellt. Vielleicht gibt es noch flankierende Maßnahmen mit Plakaten, Flyern oder anderen Werbemitteln. Die Arbeitszeit für die Redaktion des Newsletters, etwaiges Fotomaterial und vieles mehr müssen mit in die Kalkulation einfließen.
Damit Du die angestrebten Ziele mit dem finanziellen Aufwand in Einklang bringen kannst, ist es auf jeden Fall wichtig, diese ganzen Faktoren in einer Kosten-Nutzen-Rechnung gegenüber zu stellen.
Woher nehmen?
Eine weitere Frage, die Du Dir unbedingt vor dem Versand stellen musst, ist die, woher denn Deine Leser überhaupt kommen. Wo kannst Du für Deinen Newsletter werben und auf welche Weise melden sich die Interessenten bei Dir an? Durch die neuere Gesetzgebung muss die Bestellung des Newsletters auf einer aktiven Handlung beruhen. Es gibt also keine Mailings mehr ohne bewusstes Einverständnis des Empfängers. Diese Regelung stellt zwar eine Hürde bei der Akquise von Lesern dar, steigert aber auch die Qualität der Adressen.
Folgende Regeln solltest Du bei Deinem Online-Anmeldeformular beachten:
- Der Hinweis auf das Formular sollte auf jeder Unterseite präsent sein.
- Erkläre dem potenziellen Leser, was ihn in Deinem Newsletter erwartet: Produktinformationen, besondere Angebote, Insider-Tipps, eine Kolumne…
- Sehr wichtig ist auch die Ankündigung, wie oft und in welchen Intervallen der Newsletter erscheint.
- Frage bei der Anmeldung nur Informationen ab, die für Dich notwendig sind. Dazu gehört auf jeden Fall die E-Mailadresse. Wenn Dein Newsletter personalisiert sein soll, benötigst Du noch den Namen.
- Erkläre dem Abonnenten, wie das genaue Prozedere bei der Anmeldung funktioniert. Gibt es zum Beispiel eine Bestätigungsmail? Oder muss sich der Leser über einen weiteren Link anmelden.
Die Planungen laufen jetzt also auf Hochtouren. Nach den grundlegenden theoretischen Überlegungen gehen wir im nächsten Teil noch kurz auf die rechtlichen Besonderheiten eines Newsletters ein, um dann in die praktische Phase einzusteigen – nächste Woche wieder reinzuschauen lohnt sich auf jeden Fall!