Alles im Fluss – Nachrichten-Feeds verstehen und managen

Wieso kann ich auf Facebook Meldungen von Leuten lesen, die gar nicht meine Freunde sind? Und wer kann eigentlich alles meine Beiträge sehen? Kaum etwas verunsichert Neueinsteiger in den sozialen Netzwerken mehr als die Angst, keine Kontrolle über das zu haben, was da passiert. Alles ist ständig in Bewegung, am laufenden Band kommen neue Meldungen und nichts davon ist wirklich greifbar. Social Media-Profis mögen darüber lächeln – doch für Neulinge ist das Feed-Prinzip, auf dem nicht nur Facebook und Twitter, sondern auch Google+, Blogs oder Pinterest beruhen auf Anhieb kaum zu durchschauen. Im checkdomain-Blog widmen wir uns diesem Thema deshalb heute einmal ausführlicher und zeigen, wie sich Feeds so organisieren lassen, dass Du den Überblick behältst.

Feed me!

Screenshot: Twitter

Der Begriff Feed steht für den stetig fließenden Nachrichtenstrom in den sozialen Netzwerken, der laufend neues Futter braucht – sonst passiert wenig bis nichts. Woher das Futter für den Feed kommt, bestimmst Du selbst. Denn egal um welches Netzwerk es sich handelt: Die Posts stammen ja immer von Deinen Freunden bzw. von Usern, mit denen diese vernetzt sind. Und dann gibt es natürlich noch Werbeposts (auch gesponserte Beiträge genannt – die werden Dir direkt von Facebook oder Twitter in den Nachrichtenstrom eingeschleust).

Theoretisch könntest Du zum Beispiel auf Facebook auch von Profil zu Profil springen, um bei jedem Deiner Freunde nachzusehen, was sich gerade tut. Das wäre bei fünf oder zehn Freunden noch machbar. Aber viele User haben dutzende bis hunderte Freunde, da funktioniert das dann nicht mehr. Deshalb laufen die Beiträge Deiner Freunde und von deren Kontakten nicht nur auf deren Profilen ein, sondern auch zentral in Deinem persönlichen Nachrichtenstrom.

Um beim Beispiel Facebook zu bleiben: Wenn Du 50 Freunde auf Facebook hast und einen Beitrag postest, dann ist diese Meldung in den Feeds aller Deiner Freunde zu sehen. Möchten Deine Freunde einen Kommentar dazu abgeben, den Beitrag liken oder teilen, tun sie das in ihrem eigenen Nachrichtenstrom. Der Kommentar ist dann sowohl beim „Original“ wie auch bei allen „Kopien“ zu sehen – und der Beitrag erscheint auch in den Nachrichtenströmen der Kontakte desjenigen, der kommentiert hat.

Jedem Feed seine Eigenarten

Nein, das ist nicht wirklich leicht zu verstehen. Und um die Verwirrung noch etwas zu steigern, heißen die Feeds natürlich nicht einfach Feeds, sondern haben je nach Netzwerk einen eigenen Namen.

Bei Facebook ist es die Startseite (auf der Du wahlweise die Hauptmeldungen oder die neuesten Meldungen betrachten kannst). Bei Google+ findet sich der Nachrichtenstrom in der Übersicht und bei Twitter wiederum auf der Startseite, rückwärts chronologisch ablaufend.

Je nachdem, wie viele Freunde Du im jeweiligen Netzwerk hast oder wie vielen Leuten Du folgst, ist der Newsfeed ein langsamer, ruhiger Fluss oder auch ein reißend schnelles Gewässer. Was passiert, hängt in erster Linie von Dir und Deiner Freude an der Vernetzung ab. Egal in welchem Netzwerk Du Dich bewegst: Alle bieten Dir die Möglichkeit, Deinen ganz eigenen Nachrichtenstrom zusammenzustellen.

Und was ist meins?

Was hatte ich in den vergangenen Wochen und Monaten eigentlich so alles zu erzählen? Welche Bilder habe ich in den diversen Netzwerken hochgeladen, welche Links geteilt? Im Newsfeed wären solche Informationen kaum noch auffindbar. Aber es gibt ja Dein Profil, in dem sich alles findet, was Du persönlich gepostet hast – schön chronologisch geordnet, wunderbar übersichtlich.

Etwas detaillierter: Auf Facebook sind Deine Beiträge mit „Gefallen“, „Teilen“ und „Kommentaren“ gelistet, Deine Aktivitäten und weitere Infos. Du kannst einstellen, was andere hier lesen können und was nicht – wie das genau funktioniert und welche Privatsphäre-Einstellungen ratsam sind, erklären wir hier im Blog demnächst in einem eigenen Artikel. Bei Google+ finden sich im Profil Deine Beiträge inklusive +1, Shares und Kommentaren – andere Nutzer sehen nur das, was Du für sie als sichtbar freigegeben hast. Und in Deinem Twitter-Profil siehst Du ausschließlich Deine Tweets.

Gibt’s alles auch im Abo…

Keine Angst, wir wollen Dir hier keine Zeitung oder Windellieferungen für die nächsten 12 Monate aufs Auge drücken. Aber Abos gibt es auch für Feeds – eine ziemlich praktische Sache. Auf Facebook und Google+ besteht dadurch zum Beispiel die Möglichkeit, dass auch Nutzer, die nicht mit Dir befreundet sind oder Dir folgen, Deine Meldungen abonnieren können. Das ist allerdings nur möglich, wenn Du die entsprechende Funktion in Deinem Profil aktiviert hast. Abonniert werden können zudem nur Meldungen von Dir, die öffentlich sind.

Auch viele Blogs und klassische Webseiten bieten Dir die Möglichkeit, Feeds zu abonnieren. Für Dich bedeutet das, dass Du nicht mehr auf jede einzelne Seite gehen musst, aber trotzdem keinen neuen Post verpasst. Für diese Abos brauchst Du einen sogenannten Feedreader, also ein Programm zum Einlesen und Anzeigen von Newsfeeds. Feedreader stehen in unterschiedlichen Varianten zum kostenlosen Download zur Verfügung, etwa hier oder auch bei Google. Inzwischen sind in den meisten Browsern alleridngs bereits Feedreader integriert. Speziell für die mobile Nutzung existieren mittlerweile außerdem Feedreader-Apps, zum Beispiel Google Currents.

Bitte mit Filter!

Screenshot: Twitter

Wie gesagt: Ein Newsfeed kann ein langer, ruhiger Strom sein. In den Anfangszeiten in einem neuen Netzwerk ist er oft sogar nur ein kleiner, plätschernder Bach. Aber je mehr Kontakte, desto stärker wird die Strömung. Schnell kann dann aus dem Strom eine Flut werden. Um den Überblick zu bewahren, solltest Du Filterfunktionen nutzen, die es Dir ermöglichen, bestimmte Meldungen auszublenden bzw. nur die Meldungen zu sehen, die Dich wirklich interessieren.

Bei Facebook erfolgt das Management des Newsfeeds über sogenannte Listen, bei Google+ über Kreise und Twitter setzt ebenfalls auf Listen.

Im Hafen angekommen

Wir hoffen, wir haben damit etwas mehr Durchblick in das Thema Feeds gebracht und allen Einsteigern Mut gemacht, die Möglichkeiten in diesem Bereich auszutesten.  Es lohnt sich wirklich in diesem Bereich Zeit zu investieren – denn durchdacht zusammengestellte Newsfeeds bieten Dir einen echten Mehrwert. Viel Spaß beim Ausprobieren!