Ignorieren oder installieren? Tipps zum Thema Updates & Upgrades

Zu einem Upgrade, etwa am Flughafen oder im Hotel, wird vermutlich niemand von uns nein sagen. Bietet uns unser Rechner dagegen ein Update an, klicken viele von uns dieses freundliche Angebot gerne einfach weg. Fast jeder zweite Computernutzer ist ein Update-Muffel, ergab eine aktuelle Umfrage unter Anwendern in Deutschland, Großbritannien und den USA, die das Unternehmen Skype in Auftrag gegeben hatte. Nach eigener Aussage versteht ein Viertel der Nutzer nicht, was ein Update überhaupt ist. Ein weiteres Viertel kann den Nutzen von Updates nicht erkennen. Höchste Zeit also, sich mal ausführlicher mit dem Sinn und Unsinn von Updates – verständlich erklärt für alle Otto-Normal-Nutzer. Wobei es ja auch Profis geben soll, die mit Updates auf dem Kriegsfuß stehen…

Update oder Upgrade?

Im Technikbereich bedeutet Update ins Deutsche übersetzt Aktualisierung. Laut Wikipedia sorgt ein Update „beispielsweise bei einem Softwareprodukt in der Regel für kleinere Verbesserungen oder beseitigt Fehler innerhalb eines bestimmten Softwarestands, was auch als Service Release, Patch oder Hotfix bezeichnet wird“. Im Gegensatz dazu erweitert ein Software-Upgrade die Software deutlich um neue Funktionen. Bildlich ausgedrückt: Bei einem Update geht es sehr oft ums Flicken, bei einem Upgrade ums Verschönern und Optimieren.

Unser tägliches Update gib uns heute…

Tatsächlich ist es noch gar nicht so lange her, dass Anwender ganz ohne Updates arbeiten konnten. Früher wurden Programme einfach von einer Diskette auf den Rechner geladen und blieben unverändert, bis es eine neue Version der Software gab. Heute werden die meisten Nutzer regelmäßig automatisch von ihrem Rechner darauf hingewiesen, dass es Software-Updates gibt – in manchen Wochen kommen die Aufforderungen zum Update mehr oder weniger täglich. In der Regel kann das Update über das Internet geladen werden und wird dann in die Original-Software integriert.

Screenshot: Checkdomain

Auslöser der Update-Flut ist die Digitalisierung, sagen die Software-Hersteller. Wie in vielen anderen Bereichen hat sich auch bei der Software für eine erhebliche Beschleunigung gesorgt. Verbesserungen und Neuerungen gibt es nahezu ununterbrochen und sie werden zeitnah an die Anwender weitergegeben. So drücken es die Anbieter positiv aus. Kritiker bemängeln dagegen, dass Software einfach immer schneller und ohne ausreichende Prüfung auf den Markt geworfen wird – der Nutzer darf dann im alltäglichen Praxistest die Fehler ausbaden.

Weshalb sind Updates wichtig?

Egal wie man es sieht, Fakt ist, dass wir mit der Update-Flut zurechtkommen müssen. Denn Ignorieren ist leider auch keine Lösung. Wer Updates aussitzt statt installiert, wird irgendwann vermutlich mit Programmen kämpfen, die nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind und nicht mehr richtig funktionieren. Und das ist noch die harmlose Variante. Weitreichender können die Folgen sein, wenn Ihr im Sicherheitsbereich, zum Beispiel bei Anti-Viren-Programmen, nachlässig seid.

Software ist heute im Prinzip nur noch in dem Moment aktuell und sicher, in dem Ihr sie auf Euren Rechner installiert. Denn Hacker und Co. sind laufend dabei, Schwachstellen zu finden, um so mögliche Ziele anzugreifen. Und dabei geht es ihnen nicht nur um große Unternehmen, auch wenn diese Großangriffe natürlich am meisten Beachtung in den Medien bekommen. Viele Internet-Kriminelle haben es auf die Abermillionen von Heimcomputern abgesehen und da dank mangelnder Vorsicht der Nutzer sehr oft leichtes Spiel.

Weshalb werden Updates ignoriert?

Die zunehmende Zahl von Sicherheitslecks und Hacker-Angriffen sollte Anwender eigentlich nervös machen. Betrachtet man die Ergebnisse der schon erwähnten Skype-Umfrage, stecken aber offenbar lieber viele den Sand in den Kopf nach dem Motto: „Mir wird schon nichts passieren!“

Infografik: Skype

So gaben drei Viertel der Befragten zwar an, dass sie die Aufforderungen ihres Computers bemerkten. Mehr als 50 % brauchen aber zwei bis fünf Wiederholungen, bis sie auch wirklich auf „Installieren“ klicken.

Der Hauptgrund weshalb Nutzer Updates nicht nutzen? Laut 47 Prozent „Angst um die Sicherheit ihres Computers durch das ständige Herunterladen neuer Software“. 27 Prozent dauern Updates zu lange, 20 Prozent befürchten, ihr Rechner könnte dadurch langsamer werden. Und dann wären da noch die 25 Prozent, die sagen, sie wüssten nicht, wie sie überprüfen können, ob ihre Software ein Update braucht.

Infografik: Skype

Das ist natürlich von Rechner zu Rechner bzw. von Betriebssystem zu Betriebssystem unterschiedlich. Im Normalfall kommt die Benachrichtung wie schon gesagt mittlerweile automatisch. Falls nicht (oder falls Ihr häufiger aktualisieren wollt), gibt es zum Beispiel beim Mac die Funktion „Softwareaktualisierung“ in der Task-Leiste:

Screenshot: Checkdomain

Einfach draufklicken und die Suche nach Updates startet. Egal ob eine Aktualisierung gefunden wird oder nicht, bekommt Ihr in beiden Fällen eine Benachrichtung. Gibt es Aktualisierungen, könnt Ihr (wie so viele anderen auch) auf „Später“ klicken oder auf „Installieren“, um den Download sofort zu starten.

Screenshot: Checkdomain

Dieser Vorgang dauert manchmal nur ein paar Sekunden, kann sich bei größeren Updates aber auch hinziehen. Wenn Ihr gerade unter Zeitdruck seid, ist es sinnvoll, vor dem Klick auf Installieren einen Blick auf die Details zu werfen. Dann wisst Ihr, ob es sich um ein wirklich wichtiges oder weniger wichtiges Update handelt, wie umfangreich es ist und ob nicht doch „Später“ die bessere Lösung ist.

Update-Kritik

Natürlich kann einen die Update-Flut ermüden und dazu führen, Updates nicht mehr ernstzunehmen. Und wenn man gerade im Stress ist, kann es ausgesprochen nerven, dass für eine Update-Installation sämtliche Programme runtergefahren werden und die Aktion dann auch noch 20 Minuten dauert. Aber wie gerade angemerkt gibt es ja die Möglichkeit, sich vor dem Download zu den Details zu informieren.

Ein echtes Ärgernis sind Updates, die das gesamte System zum Abstürzen bringen. Das kommt inzwischen zwar zum Glück nur noch selten vor, hat aber schon etliche Anwender unendlich viel Nerven und Zeit gekostet. Auf jeden Fall hilfreich ist es, sich über Updates und mögliche Bugs immer einigermaßen auf dem Laufenden zu halten, zum Beispiel in den einschlägigen Foren zu bestimmter Software wie Windows oder WordPress.

Dann gibt es da noch die Updates, die selbst Update-Freunden überflüssig erscheinen dürften. Gerne geht es da um Verfeinerungen bei der Darstellung von Zeichen in exotischen Sprachen und ähnlichem. Als Nutzer fragt man sich da schon mal: Wieso schicken die das jetzt als einzelnes Update raus? Hätten sie doch auch in ein Paket mit relevanten Neuerungen packen können. In solchen Fällen hilft dann manchmal wirklich nur noch Ignorieren, damit das Updaten nicht zu einer Dauerbeschäftigung wird.

Fazit

Um es kurz zu machen: Manche Updates sind nervig, die meisten aber wichtig und sollten nicht ignoriert werden, damit Euer Rechner und Eure Software auf dem aktuellen Stand bleibt und sicher ist. Die automatische Suche nach Aktualisierungen macht es auch Nicht-Profis einfach, immer auf dem Laufenden zu sein. Statt die Hinweise wegzuklicken ist es im Zweifelsfall sinnvoll, jemanden zu fragen, der sich mit der Materie auskennt.

Ganz zum Schluss würden wir uns natürlich über ein Update von Eurer Seite freuen: Wie haltet Ihr es mit Updates? Nützlich oder nervig? Mit welchen Updates habt Ihr schon Pleiten erlebt? Welche Updates sind absolut unverzichtbar, welche überflüssig? Und in welchen Abständen aktualisiert Ihr selbst Eure Software?

Screenshot: Checkdomain