Webshop-ABC: Nicht nur eine Frage der Optik – die Shopgestaltung

Einkaufen im Internet ist für die meisten Menschen längst eine Selbstverständlichkeit. Ob Laptop, Schuhe oder Kühlschrank – im Netz gibt es alles und die Vorteile einer Online-Shoppingtour liegen klar auf der Hand. Es gibt keinen Ladenschluss, ich kann mit wenigen Mausklicks Angebote und Preise vergleichen, ich muss nicht vor die Tür gehen und kann mir die Ware nach Hause liefern lassen. Doch nicht nur für Käufer bietet das Internetshopping neue Möglichkeiten. Auch für Verkäufer wird es immer einfacher, einen professionelllen Online-Shop zu starten. In unserer neuen Serie zeigen wir Euch Schritt für Schritt, auf was Ihr achten solltet, damit in Eurem Internetshop auch kräftig die Kasse klingelt. Zum Start beschäftigen wir uns mit der optimalen Gestaltung von Shops.

Ein Laden ist ein Laden

Kunden, Eingang, Kasse: Grundsätzlich gibt es in einem Webshop alles, was es auch in einem realen Laden gibt. Für die Gestaltung Deines Online-Geschäftes musst Du lediglich die Eigenschaften eines dreidimensionalen Verkaufsraumes auf eine zweidimensionale Internetseite übertragen. Und schon kann es losgehen.

Der Kunde

Bevor Du Deinen Webshop konzipierst, denke zunächst an Deine speziellen Kunden. Jede Zielgruppe hat eine eigene Art zu kommunizieren. Das betrifft sowohl die Sprache als auch das Design. Überlege also, ob Deine Kunden zum Beispiel lieber in einem modernen oder in einem gediegenen Ambiente einkaufen.

Stelle diesen Gedanken allen anderen voran, denn die Art der Kommunikation mit Deinen Kunden bildet die Grundlage für die gesamte Shop-Gestaltung.

Tipp: Wie Du mehr über Deine Zielgruppe herausfinden kannst, haben wir im checkdomain-Blog im Rahmen unserer Usability-Serie erklärt – nützliche Infos findest Du zum Beispiel hier.

Der Eingang

Wenn Du diese Grundlagen geklärt hast, fängst Du mit der Eingangstür an. Dein Online-Shop wird, wie jedes Ladengeschäft, einen Namen haben. Den sieht man normalerweise über dem Eingang. Weil bei einem Webshop jede Unterseite ein möglicher Eingang ist, den der Kunde zum Beispiel über eine Suchmaschine betreten kann, sollte der Shop-Name auf jeder dieser Seiten sichtbar sein. So prägt er sich dem Besucher ein und Du kannst empfohlen und wiedergefunden werden.

Viele moderne Shops bieten auf der Startseite einen Sortiment-Überblick, ähnlich den Schaufenster-Plakaten bei Supermärkten. In einer Slideshow werden dabei bestimmte Waren angeteasert. Das können Angebote sein oder neu eingetroffen Produkte. Wichtig ist es, bereits an dieser Stelle das Interesse des Kunden zu wecken.

Die Geschäftsräume

Das A und O für einen reibungslosen Shop-Besuch ist eine übersichtliche Struktur des Angebotes. In vielen Webshops ist eine Dreiteilung der Seite üblich:

Grafik: André Eichelbaum
  • Hauptnavigation mit den wichtigsten Sortiment-Punkten oben
  • In der linken Spalte detailliertere Unterscheidungsmerkmale der Ware als Navigationspunkte
  • Auf der rechten Seite administrative Elemente, wie Suche, Sonderangebote, besondere Hinweise zum Beispiel auf die Zahlungsmöglichkeiten und Anfahrtswege
  • Im Mittelblock die Ware mit dem größten Raumanteil

Natürlich ist diese Aufteilung nicht in Stein gemeißelt, aber für viele Online-Shopper ist es so oder in Varianten gelernt und kommt ihnen daher bei der Orientierung entgegen. Egal wie Dein Shop aufgebaut ist, gestalte ihn so, dass der Kunde sich auf jeder Unterseite folgende Fragen leicht beantworten kann:

  • Was wird hier angeboten?
  • Wie finde ich das Produkt, das ich suche?
  • Wo finde ich Informationen zu den einzelnen Produkten?

Die Regale

Die nächste Frage, die Du Dir stellen solltest ist, welche Präsentationsform für Deine Ware angemessen ist. Nicht jedes Produkt sieht überall gleich gut aus. Designer-Möbel sollten zum Beispiel auf einem ruhigen, schlichten Hintergrund dargeboten werden, damit nichts von ihrer Wertigkeit ablenkt. Bei Waren, die eher eine profane Ausstrahlung besitzen – Flügelmuttern oder Latexhandschuhe – kann es hilfreich sein, die Produkte in einem chic designten Ambiente  zu präsentieren.

In jedem Fall sollte das Erscheinungsbild des Shops hell und dezent sein, damit die Texte einschließlich Navigation und die Artikel höchste Aufmerksamkeit genießen.

Nach der Qualität ist auch die Quantität der Präsentation eine Überlegung wert. Zu viele Artikel auf einer Seite können leicht dazu führen, dass sie sich gegenseitig die Show stehlen. Alleinstehende Produkte wirken unter Umständen verloren und unscheinbar. Auf jeden Fall sollten nur Artikel, die auch unter einem Navigationspunkt zusammengefasst werden können, gemeinsam präsentiert werden.

Die Ware

Schließlich betrachten wir den eigentlichen Inhalt des Ladens, die einzelnen Produkte. Da niemand die Ware persönlich erklären und beschreiben, und der Kunde die Artikel nicht anfassen kann, ist es besonders wichtig, den Besuchern der Seite an dieser Stelle mit vielen Informationen entgegen zu kommen.

Gutes Bildmaterial und eine perfekte Beschreibung der einzelnen Artikel muss hier das ausführliche Beratungsgespräch ersetzen. Bei dem Text solltest Du darauf achten, dass er einerseits alle wichtigen Informationen enthält, andererseits darf er auch nicht zu lang und mit unnötigen Details überfrachtet sein. Bild und Text sollten in einem gleichwertigen Verhältnis zu einander stehen. Wichtig, sowohl bei den Beschreibungstexten als auch in der Navigation, ist die Lesbarkeit. Zu kleine Schriften erscheinen oft wie das berüchtigte Kleingedruckte eines Vertrages und hinterlassen keinen positiven Eindruck.

Gut zu wissen: Sowohl zum Thema Produktbeschreibungen wie zur Gestaltung der Bilder für Online-Shops wird es in den weiteren Teilen unseres Webshop-ABCs noch detaillierte Tipps geben.

Individualität

Trotz der diversen Regeln, die Du beachten solltest, gib Deinem Webshop unbedingt (D)eine eigene Note. Gerade weil der Kunde im Internet viele Angebote in sehr kurzer Zeit prüfen kann, ist es wichtig, Dein Alleinstellungsmerkmal (USP) klar herauszustellen. Und das sollte neben dem Preis und dem Sortiment auch über die Gestaltung Deines Shops klar definiert sein.

Systemauswahl

Wenn Du die Planung Deines Shops abgeschlossen hast, suche Dir die passende Shopsoftware, die es Dir ermöglicht, Deine Wünsche umzusetzen. Für die richtige Wahl kannst Du den checkdomain Software-Installer nutzen, in dem bereits verschiedene Shop-Varianten zusammengestellt sind. Einen detaillierten Überblick zu den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Systeme sowie eine Vorstellung von PrestaShop, xt:Commerce, Oxid eShop und Magento findest Du auch direkt bei uns im Blog.

 Checkliste für die Webshop-Gestaltung

  • Jeder Webshop hat sein Zielpublikum, das es adäquat anzusprechen gilt
  • Der Shop muss eine Struktur haben, die der Kunde leicht versteht
  • Schaffe für Deine spezielle Ware ein passendes Ambiente
  • Produktbilder und –Beschreibung müssen dominante Elemente des Shops sein
  • Setze Deinen Laden auch optisch klar von denen der Mitbewerber ab
  • Suche die passende Software, mit der Du Deine Gestaltungswünsche umsetzen kannst

Nächste Woche geht es weiter mit dem Web-Shop-ABC. Unser zweites Thema: Die häufig unterschätzte Rolle guter Produktbeschreibungen.