Im Unterschied zu HTTP werden bei HTTPS alle Daten zwischen Browser und Server durch ein Verschlüsselungsverfahren (SSL/TLS) geschützt. Das bedeutet: Informationen wie Passwörter, Kreditkartennummern oder Nachrichten sind auf dem Übertragungsweg nicht lesbar und können nicht manipuliert werden.
Was passiert bei HTTPS?
- Der Browser stellt eine Verbindung zum Webserver her und fordert eine sichere Kommunikation an.
- Der Server antwortet mit einem digitalen SSL/TLS-Zertifikat, das seine Identität bestätigen soll.
- Der Browser überprüft das Zertifikat: Ist es gültig, wurde es von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle ausgestellt und passt es zur Domain?
- Ist alles in Ordnung, wird ein gemeinsamer Sitzungsschlüssel über ein sicheres Verfahren ausgehandelt.
- Ab diesem Moment werden alle ausgetauschten Daten verschlüsselt übertragen – Dritte können sie nicht mitlesen oder manipulieren.
Warum ist HTTPS besser als HTTP?
Bei einer HTTP-Verbindung werden Daten im Klartext übertragen. Jeder, der den Datenverkehr mitlesen kann – etwa in einem öffentlichen WLAN – sieht alle Inhalte unverschlüsselt.
HTTPS hingegen verschlüsselt die Daten und bietet folgende Vorteile:
- Vertraulichkeit: Niemand kann mitlesen.
- Integrität: Niemand kann Daten unbemerkt verändern.
- Authentizität: Sie kommunizieren wirklich mit der gewollten Website, nicht mit einem Betrüger.
Zudem bevorzugen Suchmaschinen wie Google HTTPS-Webseiten in den Suchergebnissen. Moderne Browser kennzeichnen Seiten ohne HTTPS deutlich als "nicht sicher".
Vergleich: HTTP vs. HTTPS
Merkmal | HTTP | HTTPS |
---|---|---|
Verschlüsselung | Nein | Ja |
Sicherheit für Nutzer | Gering | Hoch |
Vertrauen beim Nutzer | Niedrig | Hoch |
Suchmaschinenranking | Schlechter | Besser |
Wie funktioniert HTTPS technisch?
Beim Aufruf einer HTTPS-Seite passiert folgendes:
- Zertifikatsprüfung: Die Website weist sich mit einem SSL/TLS-Zertifikat aus.
- Schlüsselaustausch: Browser und Server handeln einen geheimen Schlüssel aus.
- Verschlüsselte Verbindung: Alle weiteren Daten werden mit diesem Schlüssel verschlüsselt übertragen.
Die SSL/TLS-Zertifikate werden von sogenannten Zertifizierungsstellen (Certificate Authorities) ausgestellt. Sie bestätigen die Identität des Website-Betreibers.
Ist HTTPS wirklich sicher?
Ja, HTTPS ist technisch sehr sicher – vorausgesetzt, es wird korrekt implementiert. Die Verschlüsselung basiert auf starken kryptografischen Verfahren, die aktuell als praktisch unknackbar gelten.
Aber: HTTPS garantiert nur die Sicherheit der Verbindung, nicht die Seriosität der Website. Auch Phishing-Seiten können mit gültigem Zertifikat erscheinen. Achten Sie daher immer auch auf:
- Korrekte Schreibweise der Webadresse
- Ungewohnte oder verdächtige Inhalte
- Warnmeldungen des Browsers
Ist HTTPS ein Link?
HTTPS ist kein Link, sondern ein Protokoll. Es steht am Anfang einer Webadresse und gibt an, dass die Verbindung verschlüsselt erfolgt. Beispiel:
https://www.beispielseite.de
Hier zeigt das https://
an, dass Ihr Browser eine gesicherte Verbindung aufbaut. Es ist also Teil eines Links, nicht der Link selbst.
Fazit
HTTPS ist aus dem modernen Internet nicht mehr wegzudenken. Es schützt Ihre Daten beim Surfen, Einkaufen oder Online-Banking.
HTTPS sorgt für:
- Verschlüsselte Datenübertragung
- Echtheitsprüfung der Website
- Mehr Vertrauen bei Nutzern
Aber Vorsicht: Das Schloss-Symbol allein reicht nicht, um Seriosität zu garantieren. Bleiben Sie wachsam und achten Sie auf das Gesamtbild.
Quellen
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): www.bsi.bund.de
- Mozilla Developer Network (MDN): https://developer.mozilla.org/de/docs/Web/HTTP/Overview
- Cloudflare Learning Center: https://www.cloudflare.com/learning/ssl/what-is-https/
- Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/HTTPS
- Google Security Blog: https://security.googleblog.com